Zehntausenden Besitzern von Medienfonds drohen Steuernachzahlungen.
Laut eines neuen Schreibens des Finanzamts München können die „Feststellungserklärungen betreffend Medienfonds derzeit nicht bearbeitet werden“, berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“.
Die steuerliche Behandlung müsse „auf der Ebene der Referatsleiter Einkommenssteuer des Bundes und Länder noch geklärt werden“. Mit einer Entscheidung wird nicht vor Herbst gerechnet.
Ausgangspunkt ist die Affäre um die VIP Medienfonds, die Filme wie etwa „Das Parfum“ mit Dustin Hoffman produzierten. Zwei VIP-Geschäftsführer stehen derzeit vor dem Landgericht München. Sie sollen laut Anklage nur einen Teil der Investorengelder in Filmproduktionen gesteckt und den Rest einfach bei Banken zinsbringend geparkt haben. Der Fiskus strich daraufhin den Anlegern die vom Fondsanbieter versprochene Steuervergünstigung. Jetzt sollen sie 275 Millionen Euro nachzahlen.
Ein ähnliches Schicksal droht nun auch Zeichnern anderer Medienfonds mit Sitz in Bayern – sofern sie nach dem VIP-Muster gestrickt sind. Schwacher Trost: Da die Fonds meist von Großbanken mitinitiiert und vertrieben wurden, fordern betroffene Anleger bereits Schadensersatz. „Erste Vergleichsangebote der Banken erwarten wir für September“, gibt sich Rechtsanwalt Wolfgang Schirp laut „Spiegel“ siegessicher. [fp]
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