Gebot der Bosch-Mitarbeiter für Kabelsparte chancenlos

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das Angebot der Mitarbeiter zur Übernahme der TV-Kabeltochter der Robert Bosch GmbH ist so gut wie aus dem Rennen. Wie der Konzern mitteilte, werde die Frist zur Abgabe der endgültigen Kaufangebote nicht verlängert.

Am Montag will die Bosch-Geschäftsführung entscheiden, mit welchem Bieter exklusive Verhandlungen aufgenommen werden. Das berichtet die Financial Times Deutschland. Damit dürfte sich die Hoffnung der Beschäftigten zerschlagen haben, ihr Unternehmen mit Hilfe der Kabelfirma Pepcom und der hinter ihr stehenden Banken selbst zu kaufen. „Die genaue Prüfung der Bücher ist in der kurzen Zeit nicht mehr zu schaffen“, sagte Pepcom-Mitinhaber Heinz-Peter Labonte. Es könne daher nur das bisher auf dem Tisch liegende, unverbindliche Angebot von 325 Mio. Euro bis 400 Mio. Euro vorgelegt werden.
 
Die Mitarbeiter und Pepcom hatten in letzter Minute ein Angebot für die TV-Kabelsparte vorgelegt. Doch während andere Bieter wie der Finanzinvestor BC Partners, Eigentümer des Kabelunternehmens Telecolumbus, der US-Investor Blackstone und die Kabelfirma EWT längst tiefer in die Bücher der Bosch-Tochter schauen konnten, fehlen diese Informationen der Belegschaft noch für ein endgültiges Angebot.
 
Der Bosch-Konzern betont, bis Monatsende solle die Transaktion über die Bühne gebracht sein. Im Bieterumfeld heißt es, bei Einhaltung dieser Frist könne Bosch steuerliche Vorteile einstreichen und sei daher nicht an einer Verlängerung interessiert. Noch spreche Bosch mit den Mitarbeitern über mögliche Arbeitsplatzgarantien, heißt es im Unternehmen. Zwar bot Pepcom den Mitarbeitern dies bei einem Zuschlag an, doch die Finanzinvestoren seien hierzu nicht bereit, verlautete aus gut informierten Kreisen. Dort wurde zudem erklärt, dass Blackstone nicht mehr mitbiete.
 
Auch dürfte Bosch durch den Kabelverkauf wohl weniger einnehmen als gedacht. Die bisher bei 350 Mio. Euro liegenden restlichen Gebote könnten auf rund 300 Mio. Euro sinken, heißt es. Denn Bosch habe in seinen Angaben über den Wert des Geschäfts negativ zu Buche schlagende Details nicht vorab aufgezeigt. So seien in dem Jahresumsatz von zuletzt 50 Mio. Euro rund 5 Mio. Euro zum Teil nur wegen der laxeren deutschen Bilanzstandards eingerechnet worden. Zum Teil handele es sich um Einmaleffekte. Auch müsse mit höheren Investitionen gerechnet werden, als von Bosch veranschlagt. [lf]

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