Loewe schreibt tiefrote Zahlen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der späte Einstieg des TV-Geräte-Herstellers Loewe ins Geschäft mit Flachbildfernsehern rächt sich offenbar, denn das Unternehmen schreibt tiefrote Zahlen. Trotzdem sieht der Konzern Weichen für die wirtschaftliche Trendwende gestellt.

Das Handelsblatt berichtet, dass der defizitäre Unterhaltungselektronikkonzern Loewe bei niedrigerem Umsatz den Verlust im ersten Halbjahr 2004 deutlich ausgeweitet hat.
 
Vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei im ersten Halbjahr insgesamt ein Verlust von 24,6 Mill. € nach einem Minus von 9,2 Mill. € im Vorjahr angefallen, teilte die im SDax gelistete Gesellschaft im fränkischen Kronach mit. Die Schließung der US-Tochter Loewe Opta habe das Ergebnis mit 8,1 Mill. € belastet. Der Umsatz habe bereinigt um die zu schließende US-Tochter um 14 % auf 111,3 Mill. € abgenommen. Für das zweite Halbjahr werde eine Stabilisierung der Umsatzentwicklung und eine nachhaltige Kostenentlastung erwartet, auch wenn kein ausgeglichenes Ergebnis möglich sein werde.
 
Hauptursache für die anhaltende Krise bei Loewe ist nach Meinung von Experten, dass das Unternehmen zu spät auf den Trend hin zur Flachbildschirm-Technologie reagiert hat. Die Nachfrage nach Fernsehgeräten mit klassischen Bildschirmröhren – ein Bereich, im dem Loewe mit hochpreisigen Geräten traditionell stark war – ist eingebrochen. Im Juni war der japanische Fernsehgeräte-Hersteller Sharp mit zehn Prozent bei Loewe eingestiegen. Die Franken hatten dabei im Zuge einer Barkapitalerhöhung 4,3 Mill. € erhalten.
 
Loewe bezeichnete das Engagement von Sharp als Meilenstein für das Unternehmen, durch das beide das große Potenzial auf dem stark wachsenden Markt für LCD-Geräte gemeinsam erschließen könnten. Vorstandschef Rainer Hecker erklärte, sein Unternehmen spreche zudem mit weiteren potenziellen Investoren.
 
Für 2004 rechnet das Unternehmen nach früheren Angaben mit einem operativen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe. Der 1923 gegründete Konzern hatte bereits im ersten Quartal den operativen Verlust mit 10,9 (Vorjahr 4,7) Mill. € mehr als verdoppelt. Für das zweite Halbjahr werde nun eine Stabilisierung bei der Umsatzentwicklung und eine nachhaltige Kostenentlastung erwartet. Aus dem US-Geschäft seien keine Belastungen mehr zu erwarten. [lf]

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