Pakistanische Armee beantragt Schließung von Geo TV

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nachdem die pakistanische Armee auf Grund des Anschlags auf einen Fernsehjournalisten in Kritik geraten war, hat das Militär nun die Schließung des Privatsenders Geo TV beantragt. Die Streitkräfte sehen sich durch den Sender zu Unrecht einer armeekritischen Kampagne ausgesetzt.

Nach Kritik an der pakistanischen Armee im Zusammenhang mit dem Anschlag auf einen Fernsehjournalisten haben die Streitkräfte die Schließung des privaten Senders Geo TV beantragt. Die Regulierungsbehörde Pemra bestätigte am Mittwoch den Eingang des Antrags, wonach dem meistgesehenen privaten Nachrichtensender des Landes die Lizenz entzogen werden solle. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) veröffentlichte das Papier im Internet. Demnach wirft das Militär Geo TV vor, nach dem Anschlag auf den Geo-TV-Moderator und Armeekritiker Hamid Mir eine „bösartige Kampagne“ gegen den Militärgeheimdienst ISI begonnen zu haben.

Der prominente Moderator überlebte den Anschlag am Samstag verletzt. Sein Bruder Amir Mir hatte kurz danach in einer Geo-TV-Sendung den ISI für die Tat verantwortlich gemacht. Der Sender hatte außerdem berichtet, Mir selber habe vor dem Attentat angegeben, im Falle eines Angriffs auf sein Leben werde der ISI verantwortlich sein. CPJ rief Pemra dazu auf, auf die „fadenscheinige Beschwerde“ der Armee nicht zu reagieren. Der ISI könne in den Medien auf Vorwürfe reagieren, solle Berichterstattung aber nicht zensieren. Pakistan ist für Journalisten eines der gefährlichsten Länder der Welt.
 
In Europa sendet Geo TV über die Satellitenposition 28,5 Grad Ost. Die genauen Parameter lauten 11 426 MHz vertikal (DVB-S, Symbolrate SR 27 500, Fehlerkorrektur FEC 2/3). Der Kanal ist allerdings mit VideoGuard verschlüsselt. Geo TV ist übrigens nicht zu verwechseln mit Geo Television, einem neuen Pay-TV-Sender, den RTL im Mai über die Entertain-Plattform der deutschen Telekom starten möchte. [dpa/das/ps]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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