Radio: BR dementiert Sparkurs

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Das Erste Mikrofon Bayerischer Rundfunk BR; © Bayerischer Rundfunk
© Bayerischer Rundfunk

Der Bayerische Rundfunk steht wegen seiner Programm-Reformpläne seit Monaten in der Kritik. Der ARD-Sender kontert nun erneut – mit Seitenhieb auf sein Mutter-Medienhaus.

Der Bayerische Rundfunk (BR) ist erneut andauernder Kritik an seinen Reformplänen zum Kultur-Radioprogramm entgegengetreten. „An der Qualität von Bayern 2 wird nicht gerüttelt. Es ist ein klares Bekenntnis zu Tiefe und Ausführlichkeit. Auch 2024 wird derselbe Etat zur Verfügung stehen“, sagte der Programmdirektor Kultur des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders, Björn Wilhelm, am Dienstag bei der Vorstellung des BR-Programms für das nächste Jahr.

Bayerischer Rundfunk kündigt neue Formate an

Zugleich kündigte er neue Formate an. Ein Beispiel ist eine Bayern-2-Lesereise durch das Land. Am Mittwoch beginnt in Augsburg mit Autor und Schauspieler Edgar Selge („Hast du uns endlich gefunden“) eine neue Reihe, die Literatur in bayerische Regionen bringen soll. Die nächsten Stationen seien München, Nürnberg und Sulzbach-Rosenberg. 2024 sollen viele weitere folgen.

Sorge vor Kürzungen beim BR

Bayerischer Rundfunk; © Bayerischer Rundfunk
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Der BR als viertgrößter ARD-Sender sieht sich wegen seiner Pläne, das Kulturprogramm zu verändern, seit Monaten immer wieder Kritik aus Politik, Kultur und dem eigenen Haus ausgesetzt. Eine der Sorgen ist, dass Sendungen wegfallen könnten, insgesamt so im Programm gekürzt und auch die Qualität leiden könnte.

Das weist der ARD-Sender zurück und argumentiert, dass man Ressourcen gerade mit Blick auf bisheriges Programm mit weniger Hörerzahlen so umlenken will, dass Kultur mehr Leute erreicht. Bis Ende November sollen die geplanten Formate der Kultur-Reform im BR stehen.

Wie viel „Barbie“ braucht die ARD?

Intendantin Katja Wildermuth verwies auch auf die größere und übergeordnete Reform in der gesamten ARD, in der die Medienhäuser verstärkt nach Kooperationen suchen. Man will weniger Doppelinhalte und dafür unterschiedliches Angebot schaffen. Wildermuth stellte die Frage in den Raum, wie viele Rezensionen des „Barbie“-Films in der ARD nötig seien, wenn Art-House-Filme zugleich unentdeckt bleiben.

Die ARD will zudem in den nächsten Jahren eine Viertelmilliarde an Mitteln umschichten, um im Digitalen – also bei Streaming-Angeboten – schlagkräftiger zu sein.

Bildquelle:

  • BR_Gebaeude: © Bayerischer Rundfunk
  • BR_DasErste_Mikrofon: © Bayerischer Rundfunk

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