Schächter: Auslandsberichterstattung zunehmend wichtiger

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Anlässlich des Korrespondentenwechsels in Brasilien erklärte ZDF-Intendant Markus Schächter, dass es in der globalisierten Welt immer klarer wird, dass Auslandsberichterstattung ein zunehmend wichtiger Punkt ist.

Die Veränderungen in Maghreb und im Nahen Osten zeigten, dass das ZDF eine Berichterstattungspflicht habe, die weit über das hinausgehe, was bisher Standard sei, erklärte Markus Schächter der Nachrichtenagentur dpa. Die Investition in die 19 Auslandsstudios würde daher vom Fernseh- und Verwaltungsrat nachdrücklich unterstützt. Das ZDF müsse auch bei bescheidenen Einschaltquoten die Außenpolitik stärker forcieren, denn das ZDF bekomme „Gebühren, damit wir uns unterscheiden. Wir können die globalisierte Welt deutlicher und näher in den Fokus nehmen, als dies etwa RTL und Sat 1 je tun könnten.“

Das ZDF habe Verträge mit verschiedenen arabischen Sendern wie Al-Dschasira sowie den amerikanischen TV-Sendern BBC oder CNN. Zudem sei der öffentlich-rechtliche Sender „in den Weltregionen mit Korrespondenten vertreten, die eine Einordnungs- und Bewertungschance bieten, die über das hinausgeht, was andere Sender tun.“
 
Neben der Auslandsberichterstattung, ohne die das ZDF nicht vorstellbar ist, so Schächter im Interview weiter, würde der Hauptfokus auf auf dem Internet liegen. Mit dem Hauptprogramm, welches weitgehend aus Information bestehe, sei die Jugend nicht zu erreichen. „Die Lösung führt über das Internet“, betonte Schächter. Mit der Mediathek habe das ZDF entgegengesetzte Erfahrungen mit den Einschaltquoten gemacht. Schalten im Hauptprogramm eher Ältere ein, sei es im Internet genau umgekehrt. „50 Prozent derjenigen, die das ‚heute-journal‘ in der Mediathek abrufen, sind unter 50 Jahren. In der Fernsehausstrahlung stellt diese Altersgruppe 6 bis 10 Prozent.“[js]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Schächter: Auslandsberichterstattung zunehmend wichtiger Leider verwechseln jedoch sehr viele Auslandberichterstattung mit Sendungen wie "Explosiv, das Starmagazin", "Goodbye Deutschland" oder "Automagazin", nur weil über einen US-Teenie-Star, dt. Auswanderer in Australien oder ein japanisches Autowerk bereichtet wird. Und andere sind der Meinung, wenn sie den Blog eines einzelnen Internetaktiven Gaddafi-Gegner in Lybien verfolgen oder bei Twitter erfahren, daß gerade ein Flugzeug auf dem Hudson notwasserte, wären sie absolut im Bilde über die Vorgänge im Ausland. Aber seriöse Berichterstattung wird nicht durch "Ich bin Erster der etwas berichtet" oder "Ich habe mit dem Handy ein Filmchen aufgenommen" generiert. Eine ausgewogene Berichterstattung setzt sich auch nicht durch jeweils einen live-Strang eines Gaddafi-Gegners und eines Gaddafi-Anhänger zusammen. Genausowenig wie man sich nur auf von Monsantos und Greanpeace geförderte Recherchen über US-Genmais verlassen darf. Da jedoch kaum einer die Zeit hat und alle möglichen Quellen kennt, ist es durchaus empfehlenswert als erste und Grundinformation sich mal das "Auslandsjournal", "Weltspiegel" die Nachrichten der beiden großen ÖR-Sender aber auch mal zusätzlich die RTL-News anzusehen. Nach diesen Breitbandinformationen über alles (Politik, Wirtschaft, Soziales, Gesellschaftliches) kann man, wenn näheres Interesse an einem Thema besteht, im Internet gezielt nach weiteren Informationen suchen. Und dann werden, wenn man einen Überblick über verschiedene Betrachtungswinkel hat, auch einseitige Informationen wie sie einerseits von Umweltorganisationen andererseits von der Industrie oder Wirtschaft durchaus sinnvoll und verständlich. Aber leider ist es in unserer heutigen Gesellschaft eher üblich, man informiert sich nur bei interessanten Themen aus einseitigen Quellen welche die eigene Meinung untermauern. Oder aber man lebt nur noch in einer Traumwelt aus Stars, "Reality-TV" und irgendwelchen Spielzeugen wie Traumauto-Test, IT-Hifi-Spielzeugen, Kosmetik oder Mode. Alles andere "Wissenswerte" kann man ja bei Bedarf jederzeit schnell mal mit dem iPhone ergoogeln. Dumm nur, wenn man sich dann auf die Schnelle mal vertippt und Austria mit Austalia verwechselt.
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