Staatsanwaltschaft durchsucht Samsung-Büros

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Seoul – Samsung steht ein Schmiergeldskandal ins Haus, der die Siemens-Affäre in den Schatten stellen könnte. Stimmen die Vorwürfe, dann hat der Konzernmulti systematisch im eigenen Land bestochen.

Wie die „Financial Times Deutschland“ (FTD) berichtet, ließt die Staatsanwaltschaft am Freitag dasTochter-Unternehmen Samsung Securities aus Angst vor einer Zerstörung von Beweisunterlagen untersuchen.

Als Hintergrund der Affäre vermutet man die schwierige Übertragung der Macht vom Firmengründer Lee Byung-chul auf seinen Sohn, den derzeitigen Konzernchef Lee Kun-hee. So soll der Sohn gezielt Mehrheiten an Samsung-Tochterunternehmen zu Sonderkonditionen erhalten haben.
 
Ins Rollen kam der Skandal pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum der Machtübernahme durch den Gründersohn. Wie die „FTD“ weiter berichtet, wird Samsung verdächtigt, einen Schmiergeldfonds im Volumen von über 150 Millionen Euro zu führen. Auch ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung.
 
Südkoreanische Politiker, Beamte, Ermittlungsbehörden und Journalisten sollen von Samsung gezielt geschmiert worden sein. Den Stein ins Rollen gebracht hat ein früherer hochrangiger Mitarbeiter der Rechtsabteilung, der weiter behauptet, dass Samsung eine genaue Liste der Transfers in einem Tresor in der Firmenzentrale aufbewahrt.
 
So hätten Samsung-Mitarbeiter die Anweisung erhalten, gezielt Politiker oder Staatsanwälte zu schmieren, die sie persönlich kennen. Nachdem die Vorwürfe laut wurden melden sich immer mehr Zeugen, die diese Praktiken bestätigen. Deswegen hat der südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun vergangene Woche sogar eine unabhängige Untersuchung angeordnet – und das trotz Neuwahlen in drei Wochen. [lf]

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