BR-Intendantin: Korruption beim RBB ein Einzelfall

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Katja Wildermuth
Bild: MDR/Steffen Junghans

Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, hält die Missstände beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) für einen Einzelfall innerhalb der öffentlich-rechtlichen ARD.

In einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) sagte sie: „Nach meinem Kenntnisstand und nach dem, was wir jetzt wissen: Ja, die Vorgänge im RBB sind singulär.“

Die ARD-Intendanten distanzierten sich am Wochenende angesichts der Krise beim RBB in bisher einmaliger Weise scharf von der Senderspitze. Der Vorwurf: Die RBB-Leitung arbeite die Affäre um Filz und Vetternwirtschaft rund um die abberufene Senderchefin Patricia Schlesinger nicht hinreichend und nicht transparent genug auf. Schlesinger selbst weist die Vorwürfe bisher zurück.

„Um umfassende Aufklärung gebeten“

Wildermuth sagte dazu im „SZ“-Interview: „Viele Wochen haben wir in Gesprächen um umfassende Aufklärung gebeten, vieles jedoch auch nur scheibchenweise oder aus der Presse erfahren. Da ist das Vertrauen verloren gegangen.“

Die Entscheidung der ARD-Intendanten zum RBB sei das Ergebnis vieler Gespräche im Hintergrund bis tief in die Nacht, schilderte Wildermuth. „Wir haben uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht, aber rasche und lückenlose Transparenz seitens der RBB-Leitung ist überfällig.“

Ob die Darstellung vom RBB-Skandal als Einzelfall in der ARD-Familie der genauen Betrachtung standhalten könnte? Unser Redakteur ist da weniger optimistisch als BR-Intendantin Wildermuth. Hier geht es zum DF-Kommentar „Korruption beim RBB: Nur die Spitze des Eisbergs“ von Richard W. Schaber.

Bildquelle:

  • df-katja-wildermuth: MDR

14 Kommentare im Forum

  1. Na klar, Korruption und Vetternwirtschaft gibt's immer nur bei den anderen. Welcher Chef würde über seine Firma etwas anderes behaupten?
  2. So, so... BR-Direktorin hat zwei Dienstwagen und zwei Chauffeure Hält man die Leute wirklich für so vergesslich...
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