[DF 01/12] LCD-Fernseher Visioflat von Telestar im Test

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Normalerweise ist Telestar eher als Produzent von Digitalreceivern bekannt. Nun geht der Hersteller neue Wege und bietet mit dem Visioflat einen LCD-Fernseher mit Tripple-Tuner und USB-Anschluss an. Wir haben uns im Testlabor die größte 42-Zoll-Variante näher angeschaut.

Aller Anfang ist schwer, dieser Spruch gilt natürlich auch für den ersten Fernseher aus dem Hause Telestar. Umso erstaunlicher lesen sich die technischen Daten zum Gerät, die kaum einen Wunsch offen lassen: Tripple-Tuner für DVB-S, DVB-C und DVB-T, analoges Kabelfernsehen, HbbTV-Kompatibilität und Multimediafunktionen lassen den interessierten Käufer aufhorchen. In der Tat lässt die Ausstattung kaum einen Wunsch offen. Doch bekanntlich zählen ja die inneren Werte und nicht das, was auf dem Papier steht. Also widmeten wir uns gespannt den Fähigkeiten des Telestar Visioflat.
 
Die Ersteinrichtung ist schnell erledigt. Neben der Sprachwahl können sich die Nutzer entscheiden, auf welchem Weg die Sender empfangen werden sollen. Uns interessierte natürlich in erster Linie der Satellitenempfang, daher richten wir das Gerät zuerst für DVB-S ein. Neben reinem Empfang einer festen Satellitenposition besteht auch die Möglichkeit, DiSEqC-Anlagen zu betreiben. Ebenso wurde Unicable integriert, was den Einsatz des Gerätes sehr flexibel macht. Lediglich eine Drehanlagensteuerung und USALS wurde nicht integriert.
 
Der anschließende Kanalsuchlauf ist schnell erledigt. Leider gibt es keine vorsortierten Kanallisten, sondern die Sender werden in der Reihenfolge des Auffindens gespeichert. Somit muss im Anschluss nochmal Hand angelegt werden. Die Kanalliste lässt sich nach den persönlichen Bedürfnissen bearbeiten, was allerdings recht mühsam ist, denn es gibt weder eine Blockverschiebung noch einen vernünftigen Verschiebemodus. Stattdessen muss der gewünschte Programmplatz angegeben werden, auf welchen der Kanal verschoben werden soll. Ebenso ist die Einrichtung einer Favoritenliste möglich. Mit insgesamt 10 000 Speicherplätzen ist das Gerät empfangstechnisch gut ausgestattet.

Natürlich interessierten uns auch die inneren Werte des Visioflats. Im Gegensatz zur Ausstattung muss sich das Gerät bei der Bildverarbeitung doch einige Kritikpunkte gefallen lassen. Generell hat das Gerät ein Problem mit der Schärfe, eine interne Bildverarbeitung findet quasi nicht statt. Bei der Skalierung beobachten wir im Testlabor des öfteren Fehler, die sich beispielsweise in fehlerhafter Farbtrennung und einer generellen Unschärfe äußerten. Um das Schärfeproblem nicht noch weiter zu verschärfen, empfehlen wir, die Rauschreduzierung am Gerät zu deaktivieren.
 
Der aufgezogene Farbraum verursacht des weiteren vereinzelt zu einer unangenehmen Überbetonung einzelner Farbtöne. An einem grundsätzlichen Problem der LCD-Technologie krankt auch der TV von Telestar: Kontrastschwächen und kein tiefes Schwarz sind zu beobachten und werden durch eine fehlende homogene Ausleuchtung noch verschärft.
 
Die Bewegtbildschärfe ist mit dem eines 100-Hetz-Gerätes vergleichbar, das bedeutet, es sind deutliche Nachzieheffekte zu beobachten. Hier empfiehlt sich die Aktivierung des Filmmodus, der das Bild deutlich flüssiger werden lässt. Positiv aufgefallen ist die korrekte Formartdarstellung und eine gute automatische Erkennung.
 
Außerdem konnten wir im Testlabor keinen Bildbeschnitt beobachten, was ebenfalls positiv zu bemerken ist. Der Farbtemperaturpreset „Warm“ liegt nahe der D65-Vorgabe und kann geringfügig korrigiert werden. Nicht überzeugen konnte die Vollbildkonvertierung, welche unzuverlässig arbeitet und oft Treppenstufeneffekte erzeugt. Beim Ton sollte, wie bei den meisten Flachbildfernsehern generell zu empfehlen, auf einen externen Receiver zurückgegriffen werden. Der Telestar liefert allgemein zu flache Töne ohne Volumen und die automatische Lautstärkekorrektur reagiert zu träge.
 
Wie sich das erste TV-Gerät aus dem Hause Telestar insgesamt geschlagen haben, können Sie in der DIGITAL FERNSEHEN-Ausgabe 01/2012 lesen. Das Heft ist ab sofort im Zeitschriftenhandel, im Online-Shop und auch im Abonnement erhältlich.
[red]

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