LG 65EG9609 im Test(3): Klare Verbesserung zum FullHD-Vorgänger?

Spätestens seit dem letzten Jahr ist OLED für TV-Fans kein Fremdwort mehr: Mit dem 55EC930V brachte LG die Technologie in bezahlbare Gefilde. Wie schlägt sich der 65EG9609 mit UHD-Auflösung?

Am 10. April lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der DIGITAL TESTED den großen Testvergleich zwischen LGs 65EG9609 und Samsungs UE65JS9590. Bereits jetzt gewährt Testlaborleiter Christian Trozinski Einblicke in den Test.

„Für den Massenmarkt ist Ultra HD im Bereich der Displayauflösung kein großes Thema mehr, denn selbst LCD-Geräte für weit unter 1000 Euro liefern die notwendige Pixelanzahl. Im Bereich der OLED-Produktion ist eine Pixelvervierfachung dagegen eine technologische Meisterleistung, denn hier müssen selbstleuchtende Pixel in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden. Wie schwierig diese Weiterentwicklung ist, zeigt das Ausscheiden der Plasmatechnologie, die den UHD-Umschwung im Consumer-Bereich nicht mitgehen konnte.
 
Die für uns spannende Frage war, inwieweit LG die Effizienz im Vergleich zum Full-HD-Modell 55EC930V steigern konnte. Die gute Nachricht für alle OLED-Fans: Unsere Befürchtungen, der 65EG9609 könnte bei Bildhelligkeit oder Verbrauch enttäuschen, bewahrheiteten sich nicht, ganz im Gegenteil. Im Bildtest zeigte der 65EG9609 minimal brillantere Bilder, der Stromverbrauch erreichte nur in sehr seltenen Szenen einen Maximalwert von knapp 430 Watt. Zum Vergleich: Mit speziellen Testszenen konnten wir das 55-Zoll-Full-HD-Modell im letzten Jahr auf nicht minder beeindruckende 340 Watt treiben. Schlichtweg sensationell ist die Energiebilanz bei Kinofilmen: Hier rangierte die Energieaufnahme des 65EG9609 im Durchschnitt bei 170 bis 200 Watt – bei maximaler Zellhelligkeit wohlgemerkt.
 
Während wir beim 55EC930 im letzten Jahr noch leichte Verfärbungen in den Randbereichen ausmachen konnten (Zyan- oder Magentafärbung), so erschien der 65EG9609 fast durchgängig farbneutral. Auch eine Schattenbildung bei sehr dunklen gleichmäßig gefärbten Bildinhalten trat kaum noch auf. Hier hoffen wir, dass unser Testmodell kein positiver Ausrutscher war, sondern tatsächlich eine allgemeingültige Weiterentwicklung widerspiegelt. Nur bei seitlicher Betrachtung kippt die Farbtemperatur, was aber kaum ins Gewicht fällt.
 
Durch die 65-Zoll-Bilddiagonale und UHD-Auflösung kommen vor allem 3D-Fans ins Schwärmen: 3D-Blu-rays können ohne Auflösungsverlust dargestellt werden und das beim 55EC930V wahrnehmbare Polfilterraster ist beim 65EG9609 kaum noch sichtbar. Somit ist der 65EG9609 die aktuelle Referenz, wenn es darum geht Inhalte besonders plastisch zu erleben.
 
LG ist aktuell in der komfortablen Lage, die OLED-Technologie sowohl im bezahlbaren Segment, als auch im High-End-Bereich mit zwei außergewöhnlichen Fernsehern abzudecken. Natürlich ist die Preisdifferenz von knapp 4500 Euro zwischen dem 55EC930V und 65EG9609 derzeit noch extrem, doch hinsichtlich des OLED-Panels ist der 65EG9609 genau die Weiterentwicklung, die man sich erhofft hat. Ein Panel allein macht aber noch lange kein gutes Bild, weshalb wir Sie darüber informieren werden, ob LG die Bildverarbeitung ebenfalls auf ein neues Level gehoben hat, oder die Kritikpunkte des Vorjahres unverändert für das neue Modell gelten.“
 
Lesen Sie morgen im vierten Teil unsere Testspecials: Von UHD über HDR bis 3D – was beeindruckt am meisten?

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