Nachdem immer mehr Set-Top-Boxen auf den Markt kommen, wird es nach Ansicht von FUN höchste Zeit, den Verbraucher über die neuen Techniken zu informieren.
„Die Sendung wird mit MHP-Applikation ausgestrahlt“, diese Information erhält der Zuschauer seit einiger Zeit, wenn er sich Politmagazine oder Verbrauchersendungen der ARD zu Gemüte führt. Nicht jeder Zuschauer kümmert sich darum, er nimmt den Hinweis einfach so hin. Doch was passiert mit dem interessierten Konsumenten? Auf dem Weg sich schlau zu machen, was nun das Besondere an der Sendung mit MHP-Applikation ist, wird er sich erst einmal schwer tun.
Bisher haben sich vor allem Fachmagazine mit dem Thema Multimedia-Home-Platform (MHP) beschäftigt. Nur vereinzelt wurden die Verbraucher in der Tagespresse aufgeklärt. Zur Funkausstellung in Berlin konnte man hier und dort vom interaktiven Fernsehen hören, aber wie so etwas wirklich funktioniert, darüber wurde dem Endkunden noch wenig Information an die Hand gegeben. MHP und was damit zusammenhängt, ist etwas für Insider und Fernsehtechnikfreaks.
Doch es wäre endlich an der Zeit den Verbraucher mit ins Boot zu holen.
Kaum jemand weiß, dass das Gesetz ab 2010 nur noch digitales Fernsehen vorschreibt. Und nur wenige kennen den Unterschied zwischen digitalem und interaktivem Fernsehen.
Jetzt, nachdem Discountmärkte wie Plus und bald wohl auch Lidl, Aldi und Tchibo Set-Top-Boxen auf den Markt bringen, wäre es höchste Zeit auch den Verbraucher zu informieren. Dieser wird nämlich bald feststellen, dass er mit seinem Billigreceiver nur die so genannten Free-TV Programme und damit nur einen Bruchteil der verfügbaren Programme empfangen kann.
Lutz Mahnke, Vorstandsvorsitzender von Free Universe Network, mahnt schon seit einiger Zeit, sich mehr um den Kunden zu kümmern und Aufklärungsarbeit zu leisten. Doch die Fachwelt kommuniziert zu wenig mit den Konsumenten und meist nicht einmal mit dem Fachhandel. Es ist im Zweifelsfalle einfacher, einen Premiere Decoder mit dem dazu gehörenden Premiere-Programm zu verkaufen, als den Kunden darüber zu informieren, dass digitales Fernsehen etwas ganz anderes ist als Abo-, bzw. Bezahlfernsehen.
Daher fordert Lutz Mahnke eine breit angelegte Informationskampagne, sowohl von den Programmveranstaltern als auch der Geräteindustrie, in Richtung Handel und gegenüber den Konsumenten.
Free Universe Network ist eine Medien- und Technikallianz von ca. 30 Mitgliedsunternehmen, bestehend aus Set Top Box-Herstellern, Programmanbietern, Applikationsentwicklern, Satelliten- und Netzbetreibern. Alle Mitglieder eint das Ziel, in Deutschland einen offenen, universellen und verbraucherorientierten Decoderstandard für digitales Fernsehen und Multimedia-Dienste zu etablieren. [fp]
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