Das WHO is WHO der Serienwelt

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Das WHO is WHO der Serienwelt, Teil 5

Sherlock / Luther

Sherlock (2. Staffel)

Holmes (Benedict Cumberbatch) ist zurück und nach seinem fulminanten, rasanten Serienstart samt bombastischem Cliffhanger in noch besserer Form als jemals zuvor. Und da die zweite Staffel lieber klotzen statt kleckern möchte, stellt sie auch gleich drei der bekanntesten Abenteuer des Londoner Meisterdetektivs vor, allesamt natürlich auf die Neuzeit gemünzt.
 
„Ein Skandal in Belgrad“ lehnt sich am Original „Ein Skandal in Böhmen“ an, bei dem Sherlock zum ersten Mal einem „Gegner“ gegenübersteht, dem er nicht vollständig gewachsen zu sein scheint: Irene Adler (Lara Pulver) ist „die Lady“, die den Meisterdetektiv bis in seine Träume verfolgt.
 
Ein weibliches Gegenstück seiner selbst, von dem man nie genau weiß, ob sich Sherlock nur von ihrem wahnsinnigen Intellekt bzw. ihrer verbrecherischen Energie angezogen fühlt oder ob sich da tief in seinem kalten Soziopathenherzen doch noch etwas fürs andere Geschlecht regt. Fall zwei beschäftigt sich mit den „Hunden von Baskerville“. Was auch immer der Plural in diesem Titel bedeuten mag – in Zeiten der Gentechnologie sind riesige, mutierte Monsterhunde eine durchaus denkbare Sache, oder glauben Sie nicht?

 
Auf jeden Fall treibt etwas unheimliches sein Unwesen in den Sümpfen von Dartmoor, dem sich das Detektivduo Holmes und Watson (Martin Freeman) verkleidet als Touristen annehmen wollen. Natürlich zieht Moriarty (Andrew Scott) als Erzfeind Nummer eins die Fäden hinter Alledem, weshalb es in der letzten Folge der zweiten Staffel zur direkten Auseinandersetzung zwischen den Superhirnen kommt.
 
„Der Reichenbach Fall“ dürfte jedem Holmsianer ein Begriff sein. War es im Original noch ein Wasserfall, den die beiden Kontrahenten scheinbar hinabstürzten, gefolgt von einem trauernden Watson, treffen sie sich hier auf einem sehr hohen Gebäude. So steht nun die Frage im Raum, werden sie alle sterben und das Glück der treuen Fan-Gemeinde zu einem vorzeitigen Ende gezwungen? Die heiß ersehnte zweite Staffel seit dem 29. Mai 2012 auf Blu-ray erhältlich und ein Muss für jeden Holmes- und Serienliebhaber.

Luther (2. Staffel)

„Und was jetzt?“ Zugegeben, der Anfang der Detektiv-Serie „Luther“ war alles andere als bahnbrechend. Doch je weiter die erste Staffel voran schritt, desto klarer wurde, dass es sich hierbei um ein spannungsgeladenes Qualitätsprodukt handelt, das es so noch nie gegeben hat. Besonders die letzte der insgesamt drei Episoden ist in ihrem Wendungsreichtum eine absolute Thriller-Bombe und lässt einen adrenalinverrauschten, glücklichen Zuschauer zurück, der nicht anders kann, als sich auch die zweite Staffel anzuschauen. Und hier sind sie nun, die zwei Langfolgen, von denen jede auch locker im Kino gezeigt werden könnte.
 
Inzwischen hat sich Luthers Privatleben in eine ganz persönliche Hölle verwandelt. Während er wie jeden Morgen in seinem heruntergekommenem Appartement eine Runde Russisch Roulette spielt, verteidigt ihn die hochintelligente Mörderin Alice (Ruth Wilson) vor dem neuen Abteilungsleiter der Sondereinheit für Gewaltverbrechen. Das Fazit: „Er ist noch einer von uns!“ Luthers Rückkehr zu seiner Einheit wird zugleich von einem maskierten Serienmörder begleitet, der Londons Straßen unsicher macht. Seine ersten Opfer sind Studentinnen, die er zuerst erschlägt, um sie dann mit einem Messer zu massakrieren. Doch sein theatralisches Spiel hat gerade erst begonnen, denn seine Taten sollen der Welt ein „Kunstwerk“ aus Leere hinterlassen.

 
In Folge zwei wiederum  muss sich Luther mit einem Rollenspieler auseinandersetzen, der per Würfelwurf seinen nächsten Zug entscheidet und seine „Erfahrungspunkte“ mit Morden aufstuft. Zwischen diesem ganzen Chaos muss der Detective auch noch ganz private Probleme lösen, denn die Rettung einer jungen Porno-Darstellerin vor einer gefilmten Massenvergewaltigung hetzt ihm das Untergrundkartell auf den Hals. Ob ihm da die psychopathische Alice überhaupt aus der Schlinge helfen kann?
 
In jedem Fall lohnt das Weiterschauen der Serie, da der Spaß nun erst richtig losgeht. Die neuen Folgen erscheinen weniger konstruiert, sind spannender und in sich schlüssiger als die früheren. Bleibt zu hoffen, dass noch weitere Staffeln produziert werden. Übrigens hat es seinen Grund, weshalb jede Staffel mit folgenden Worten beginnt und endet: „Und was jetzt?“

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