Die kleine Klasse von 2011

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Die kleine Klasse von 2011, Teil 5

Changhong LF32F716D

Changhong LF32F716D

Der chinesische TV-Hersteller Changhong ist hierzulande kaum bekannt, der Europäische Markt soll aber künftig zunehmend in den Fokus des Unternehmens rücken. Beim LF32F716D handelt es sich um ein LC-Display, das von Leuchtstoffröhren (CCFL) hinterleuchtet wird. Dieser Ansatz ist wesentlich ener giehungriger als die LED-Bauweise, was sich im Betrieb mit einem konstanten Bedarf von 130 W deutlich bemerkbar macht. Bei der Bilddarstellung leistet sich der LCD-Fernseher einige Patzer, bei der Ausstattung kann vor allem die Videorekorderfunktion überzeugen – an dieser Stelle zeichnen Sie Sendungen bequem auf einen USB-Datenträger auf.

Auf einen integrierten digitalen Satellitentuner müssen Sie leider verzichten: Der LF32F716D kann digitale Signale lediglich im DVB-C- und DVB-T-Standard verarbeiten. Wegen des Verzichts auf die CI-Plus-Unterstützung bleibt die Entschlüsselung digitaler Programmpakete der meisten Kabelnetzbetreiber ein Ding der Unmöglichkeit.

„Raschabtast“ erobert Deutschland

 
Der Senderdurchlauf gestaltet sich mit der kurios betitelten Menüoption „Raschabtast“ angenehm flink, derartige Übersetzungsfehler finden Sie im Übrigen in den Menüs und der Anleitung zuhauf. Die Anordnung der Kanäle fällt jedoch gewöhnungsbedürftig aus und für die individuelle Sortierung müssen Sie selbst Hand anlegen. Die elektronische Programmzeitschrift präsentiert sich spartanisch und gibt nur knappe Auskunft über das kommende Fernsehprogramm.

Die meisten Punkte sammelt das LC-Display im TV-Bereich mit der Videorekorderfunktion (PVR). Um Sendungen aufzuzeichnen, müssen Sie lediglich einen USB-Datenträger anschließen. Danach können Sie umgehend mit der Archivierung beginnen, eine Formatierung ist nicht vonnöten. Ob Sie HD-Ausstrahlungen aufzeichnen können, hängt von der Datenrate des Sticks oder der Festplatte ab.
 
Um die Eignung zu prüfen, können Sie im Optionsmenü einen entsprechenden Test starten. Mit einem angeschlossenen Datenträger soll auch das zeitversetzte Fernsehen (Time-Shift) nutzbar sein, im Test war die Funktion jedoch nicht aktivierbar. Aufnahmen funktionierten hingegen einwandfrei und ließen sich auch problemlos am PC wiedergeben. Leider zeichnet das Gerät nicht im Stand-by-Modus auf und Sie müssen umständlich über die Ein- und Ausschalttimer feste Zeitpunkte definieren. Bei der Aufarbeitung von SD-Signalen leistet der De-Interlacer vor allem bei Filmmaterial gute Arbeit und die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung gelingt ansprechend.

Nach dem ersten Einschalten erstrahlt das Bild verfälscht, vor allem die übersättigten Farben tragen zu diesem Eindruck bei. Zudem ist die Darstellung von einem Blaustich durchzeichnet. In den Optionen können Sie der Situation aber Herr werden und mit den richtigen Einstellungen erscheint das Bild wesentlich neutraler. Beim Farbraum ist hingegen keine Anpassung notwendig, hier überzeugt die Darstellung bis auf die leicht verschobenen Sekundärfarben.

Ausleuchtung mit Mängeln

Den größten Patzer leistet sich der LF32F716D bei der Ausleuchtung. So sind dunkle Bildinhalte von Helligkeitsinseln übersät. Das ist vor allem im abgedunkelten Heimkino kein schöner Anblick. Dieser Umstand ist nicht auf eine mangelnde technische Umsetzung zurückzuführen, vielmehr ist dafür die Verarbeitungsqualität verantwortlich. Drücken Sie den Rahmen zusammen, verbessert sich die Ausleuchtung an der jeweiligen Stelle; die Seitenteile weisen zu wenig Spannung auf. Auch der Kontrast fällt aufgrund eines schlechten Schwarzwertes niedrig aus, das Bild wirkt flau.

Bei den Multimediafunktionen wird wieder alles richtig gemacht und der LF32F716D spielt alle gängigen Formate ab. Dabei nimmt er es sogar mit HD-Inhalten im MKV-Container und Apples Quicktime auf. Wenn Changhong noch an der Darstellungsqualität des Displays feilt, könnte es für die Chinesen auch auf dem hiesigen Markt klappen.

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