Do it yourself oder besser fertig kaufen?

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Steckerinstallation für Lautsprecherkabel

Ein Standard-Lautsprecherkabel oder eine selbst gebaute Audioleitung, was ist besser? Mit dieser Frage hat sich schon jeder Hi-Fi-Freund beschäftigt. Noch nie zuvor war das Angebot an konfektionierten Kabeln so groß. Wenn Sie wissen, auf welcher Seite man einen Lötkolben anfasst, bauen Sie sich Ihre Kabel doch mal selbst!

Unser Workshop soll zeigen, wie man ein Audiokabel lötet oder einen Bananenstecker richtig an einem Lautsprecherkabel installiert. Um zu starten, benötigen wir einen Lötkolben mit einer Leistungsaufnahme zwischen 20 bis 50 Watt, idealerweise ein in der Temperatur regelbares Modell. Dazu kommen noch ein feuchter
Schwamm und bleifreies Lötzinn. Empfehlenswert für Audioanwendungen ist ein Feinlot mit fünf Prozent Silberanteil. Weitere Werkzeuge sind ein scharfes Messer oder eine Cutter-Klinge, eine Auswahl an kleinen Schraubendrehern, eine kleine spitze Zange und ein Seitenschneider zum Schneiden der Kabel.

Wir wollen praktische Tipps geben, die zum Experimentieren anregen. Dabei kann gerne auch das selbst konfektionierte Kabel mit dem fertig gekauften
verglichen werden.

Es gibt verschiedene Kabelabmessungen, für Lautsprecherleitungen auf kurzen Distanzen bis zu vier Metern haben sich bisher Kabelquerschnitte von 2,5
Quadratmillimetern bewährt. Sollte eine größere Distanz überbrückt werden, ist ein Querschnitt von 4 Quadratmillimetern sehr empfehlenswert. Es gibt auch
verschiedene Bauformen von Lautsprecherkabeln. Die häufigste Variante ist die Zwillingslitze. Eine hohe Anzahl feindrähtiger Adern ist zu einer Litze gedreht
oder verseilt, zwei dieser Litzen verlaufen parallel in ihrem Isoliermaterial. Ein anderer Ansatz ist Solid Core, also eine oder mehrere starre Adern.

Manchmal werden diese isolierten Leiter nochmals von einem Isoliermaterial umgeben und es entsteht dabei ein äußerlich rundes Kabel. So ähnlich, wie es sich
bei Kabeln mit koaxialem Aufbau zeigt. Hier wird ein Innenleiter von Isoliermaterial umgeben und um dessen Außenseite ist der zweite Leiter geflochten.

Daneben gibt es noch die vieradrige Starquad-Methode, bei der jeweils zwei Leiter an den Enden des Kabels miteinander verbunden werden. Für eine unauffällige
Installation eignen sich Kabel von besonders flacher Bauform, denn diese lassen sich problemlos unter Teppichen und Tapeten verlegen.

Die Möglichkeiten der zu verwendenden Steckverbinder richten sich nach den Anschlussmöglichkeiten der Geräte. Bananenstecker und sogenannte Hohlbananas
finden fast immer ihren Steckplatz. Kabelschuhe sind da schon etwas anspruchsvoller im Umgang mit Verstärkern und Lautsprechern, denn hier gibt es
verschiedene Größen. Von einer Anbindungsart möchten wir abraten, da sie neben der Kurzschlussgefahr auch eine erhöhte Anfälligkeit für Korrosion aufweist:
Das blanke Kabel unter die Schraubanschlüsse quetschen. Geräte, die nur eine solche Anbindung zulassen, eignen sich schwerlich für eine Aufwertung der
Kabelverbindungen.

An die Arbeit

Als Erstes werden die Längen der Kabel bestimmt, bei Stereolautsprechern bitte auf gleiche Länge achten. Dass sich bei Surround-Lautsprechern unterschiedliche Längen ergeben können, ist unvermeidbar. Auch hier eine Regel: Paarweise zueinandergehörige Lautsprecher sollte man möglichst mit der gleichen Kabellänge versorgen.
 
Mehrere Meter Unterschied erzeugen unterschiedliche elektrische Widerstände in den Kabeln. Ein Tipp: Sollten die Strecken unterschiedlich lang sein, dann gönnen Sie der kürzeren Seite die gleiche Länge der längeren und verlegen Sie das Kabel einfach großzügiger. Aber bitte keine Knäuel oder mehrfache Schlingen bilden, dies bringt physikalische Nebeneffekte mit sich.

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