Kinofrequenz – Ästhetischer Kinolook

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Kinofrequenz – Ästhetischer Kinolook, Teil 3

48p-Wechsel im Actionkino?

Doppelt so schnell

Beide Vorgehensweisen richten sich nach den Konventionen, die durch die Notwendigkeit von 24p entstanden sind. Die Frequenz mag sicherlich keinen so großen Einfluss auf die gewählten Perspektiven haben. Aber sie spielt immer eine wichtige Rolle, wenn aufwendige Kamerafahrten geplant werden. Freilich gehören neben den Drehorten, der Ausstattung, den Schauspielern und der anspruchsvollen Lichtgestaltung auch noch technische Faktoren wie der passende Kontrast, professionelle Farbcharakteristik und ein sehr hoher Detailgrad zum „Filmlook“.
 
Fast sämtliche Kinos sind heutzutage mit 24p-Vorführequipment ausgestattet und die Frequenz spart nachweislich Kosten durch geringeren Materialverbrauch. Mit der angestrebten Einführung des digitalen Kinos könnte es allerdings passieren, dass es zu einem für Actiontitel günstigeren 48p-Wechsel kommt. Wann es so weit sein wird und ob sich die Filmemacher überhaupt dazu durchringen können, die etablierte Ästhetik fallen zu lassen, ist aus heutiger Sicht nicht erkennbar. Filmtitel mit modernster 3-D-Technologie wie „Avatar“ von James Cameron werden hierbei jedoch eine Schlüsselrolle spielen.
 

24 p auf Blu-rays

Die inzwischen vom Massenmarkt verabschiedete HD DVD nutzt einen Trick, um 24 p und außerdem 50 i darstellen zu können.
 
Sie schlüsselt Audio- und Video- Daten in getrennte Datenströme auf. Sogenannte Repeat Field Flags markieren dort die Wiederholung des vorangegangenen Bildes, um aus den eigentlich nur 24 Vollbildern pro Sekunde 50 Halbbilder zu machen.
 
Im 24 p-Modus jedoch werden diese Streckenmarkierungen ignoriert und der Film läuft wie im Original ab. Die Blu-ray macht es ähnlich, bestimmt allerdings über das Decodieren der Transportströme, ob 24 p-Inhalte entsprechend wiedergegeben werden oder ob ein anderes Timing erfolgt.
 

Bild-Frequenzen in Film und Fernsehen

60 i
Zeigt zweimal 29,97 Halbbilder pro Sekunde und ist die Standardfrequenz von Fernsehern, Camcordern und Filmdatenträgern nach der NTSC-Norm (bevorzugt
in Nord- & Südamerika sowie in Japan).
 
50 i
Stellt zweimal 25 Halbbilder pro Sekunde dar und ist die Frequenz vom PAL-Fernsehstandard sowie von SECAM.
 
30 p
30 Vollbilder in der Sekunde werden größtenteils bei Hochgeschwindigkeitsaufnahmen
benutzt, die dank Progressive Scan trotzdem noch eine Filmnote behalten sollen. Besonders Musikvideos profitieren davon.
 
24 p
Wenn Sie den Artikel gelesen haben, dann wissen Sie, wo 24 Vollbilder eingesetzt
werden: Genau, in der Filmindustrie. Bildstandard der Blu-ray
 
25 p
Liegt in der Entwicklung natürlich in den 50-Hertz-Fernsehern begründet.
25 Vollbilder haben zwar weniger Bewegungsphasen, eignen sich jedoch besser für einen Output auf Progressive-Scan-Geräten. Der dadurch entstehende Effekt trägt zum „Kinolook“ bei.
 
(Falko Theuner)

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