Netzwerkplayer: Neuigkeiten aus Schottland

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Netzwerkplayer: Neuigkeiten aus Schottland, Teil 2

Ausstattung und Technik

Zum Speichern individueller Playlisten und Radiostationen lassen sich unzählige Nutzerprofile für mehrköpfige Haushalte erstellen. Die Listen werden entweder akribisch am PC zusammengebaut oder einfach während der Wiedergabe am iPhone erstellt. Die verschiedenen Profile halten die Jazz- Bibliothek von den Hörspielen der Kinder frei; und auch die umfangreiche Formatunterstützung trägt ihren Anteil zum digitalen Familienfrieden bei.
 
Der Roomplayer II spielt verlustfrei ALAC, FLAC und WAVDateien bis 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) ab – eine Auflösung, die Sonos bis heute nicht erreicht. Ein weiterer Pluspunkt: die Lautstärkeregelung geschieht rein analog. Während die Amerikaner die Bittiefe herunterskalieren, schalten die Schotten die Lautstärkesteuerung am Digitalausgang einfach ab. Ein nachgestellter Wandler übernimmt dann dessen Aufgabe.

Als Wandlerbaustein greift Simple Audio auf den Kombi-AD/DA-Konverter Wolfson WM8776S zurück, der theoretisch Dateien bis 192 kHz verarbeitet. Hier kann man sich, wie wir von Peter Murphy erfuhren, bereits jetzt auf regelmäßige Software-Updates einstellen, die den Funktionsumfang erweitern. Bisher wurde bereits eine Android-App und weitere Musikdienste – neben Deezer, TuneIn und WE7 – angekündigt.
 
Die kostenfreie iOS-App tritt mit großen Bedienfeldern und Coverdarstellung übersichtlich auf. Klanglich ordnet sich der Roomplayer II genau zwischen den Welten ein. Mit mehr Durchsetzungskraft und Feinzeichnung als die Konkurrenz von Logitech und Sonos bekam er erst von den Einstiegsmodellen von Linn und Naim seine Grenzen aufgezeigt. Dennoch bewiesen trockene Bass Drums und kraftvolle Orchester sehr gute Dynamikfähigkeiten.

Perkussive Klänge wie Kesselpauken waren dagegen nicht überzogen. Besonders die Klarheit und Detailfreudigkeit mit hellem Grundtimbre wusste uns zu überzeugen. Dabei schafften es weder übersteigerte S-Laute noch unnatürliche Konsonanten bis zu unseren Ohren. Einzelne Instrumente waren selbst in voller Orchesterbesetzung jederzeit lokalisierbar, was dem Roomplayer II ein besonders räumliches Darstellungsvermögen bescheinigt.
 
Fazit: Mit dem Roomplayer II ist Simple Audio ein ausgezeichneter Markteinstieg gelungen, der die Lücke zwischen benutzer-optimierten Möglichkeiten und HD-Audio besetzt. Wenn regelmäßige Softwareupdates weitere Funktionen ergänzen – wovon wir ausgehen – werden wir Simple Audio bald in vielen Haushalten antreffen.

Ausstattung

Technische Daten

(Torsten Pless)

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