Frauen-WM bei ARD und ZDF: Hier laufen die Deutschland-Spiele

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TV-Rechte Bild: © victor217 - Fotolia.com
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Der Streit um die Fernseh-Rechte war beispiellos. Nach der sehr späten Einigung von ARD und ZDF mit der FIFA können die Fans nun alle Spiele der Fußball-WM der Frauen live sehen.

Lange konnten sich ARD und ZDF nicht mit dem Weltverband FIFA über die TV-Rechte für die Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland einigen. Durch einen Vertrag mit der European Broadcasting Union (EBU) sind die beiden öffentlich-rechtlichen Sender nun doch dabei und berichten umfangreich. Die beiden Sender schicken – anders als ursprünglich geplant – nun kleinere Teams auf die lange Reise zum Turnier. 

Der Streit im Vorfeld: Der Disput der FIFA mit ARD und ZDF dauerte monatelang, phasenweise begleitet von öffentlichen Beschuldigungen. Es ging wie so oft ums Geld. Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten zunächst direkt über ihre Sportrechte-Agentur SportA mit der FIFA verhandelt. Die Einigung Mitte Juni gelang dann durch einen Kunstgriff: Denn Vertragspartner der FIFA sind nicht ARD und ZDF selbst, sondern ist die in Genf ansässige European Broadcasting Union (EBU). Die beiden Sender bekamen ihre Rechte von der FIFA wie öffentlich-rechtliche Sender in anderen europäischen Ländern über den Verbund. 

Die Verteilung der Spiele: Den Anfang macht die ARD mit dem Eröffnungsspiel von Co-Gastgeber Neuseeland gegen Norwegen am 20. Juli (9.00 Uhr MESZ) in Auckland. Das Zweite zeigt am 20. August (12.00 Uhr MESZ) das Finale aus Sydney. 

Deutschland in der Vorrunde gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea

Das ZDF ist auch bei zwei der drei Vorrundenspiele der deutschen Frauen dabei: bei der Auftaktpartie des Teams von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am 24. Juli (10.30 Uhr MESZ) gegen Marokko in Melbourne und bei der Begegnung am 3. August (12.00 Uhr/MESZ) gegen Südkorea in Brisbane. Die ARD ist am 30. Juli (11.30 Uhr/MESZ) gegen Kolumbien in Sydney an der Reihe. 

Insgesamt übertragen die ARD und das ZDF in der Gruppenphase jeweils 20 Spiele im Fernsehen. Dazu kommen die Übertragungen als Livestreams im Internet unter sportstudio.de und sportschau.de. Die Verteilung der Achtel-, Viertel- und Halbfinalspiele steht noch nicht fest.

Frauen-WM: Das sind die Kommentatoren

Für die ARD werden Christina Graf, Stephanie Baczyk und Bernd Schmelzer die Spiele kommentieren. Einzige ZDF-Kommentatorin in Australien und Neuseeland ist Claudia Neumann. Weitere Kommentatoren sind nach ZDF-Angaben Norbert Galeske, Oliver Schmidt, Martin Schneider, Daniel Pinschower und Heiko Klasen, die in Mainz bleiben.   

Die Moderatoren: Die ARD wird aus einem bestehenden Studio des für die WM federführenden NDR aus Hamburg senden. Als Moderator ist Claus Lufen vorgesehen, an seiner Seite als Expertin ist Nia Künzer. ZDF-Moderator in Mainz ist Sven Voss. An dessen Seite ist als Expertin Kathrin Lehmann. Die 43 Jahre alte Deutsch-Schweizerin war im Fußball als Torhüterin unter anderem mit dem FCR 2001 Duisburg, Turbine Potsdam und Bayern München erfolgreich. Zudem spielte sie im Eishockey als Stürmerin in der Schweizer Nationalmannschaft. Aus dem DFB-Quartier meldet sich für das ZDF Lena Kesting. 

Insgesamt ist die ARD mit 15 Mitarbeitenden bei der WM am Ort. Das ZDF schickt ein acht Personen umfassendes Redaktionsteam um Claudia Neumann nach Australien und Neuseeland.

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  • Sport-Fussball-Stadion-Kamera: © victor217 - Fotolia.com

33 Kommentare im Forum

  1. Und genau hier sehe ich Einsparungspotential. Warum muss dieses Turnier von zwei konkurrierenden öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen werden? Somit könnte man einerseits entweder 15 Personen der ARD oder 8 Personen des ZDF vor Ort in Neuseeland bzw. Australien einsparen. Genau so verhält es sich mit dem Personal für diese WM in Deutschland. Die ARD berichtet aus Hamburg mit eigenem Personal, das ZDF aus Mainz. Diese Doppelstrukturen könnte man einsparen, wenn man wirklich gewillt wäre.
  2. Wenn es nur ein Sender übertragen würde, bräuchte der auch mehr Personal. Die Moderatoren, Reporter, Experten würden ja nach ein paar Stunden ausgetauscht. Vermutlich auch das technische Personal hinter der Kamera. Ob es da ein technisches Einsparpotenzial gibt bzw. wie groß das ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings ist bei solchen Turnieren eine Übetragung durch 2 Sender nicht gerade unüblich. Würde nicht sagen, dass die miteinander konkurrieren.
  3. ARD/ZDF haben auch ein gemeinsames Gebot für die Rechte abgegeben. Diese müsste dann 1 Sender schultern und schon wäre das Geschrei auch wieder da.
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