ORF-Radiodirektor Amon plant Kinderradio – Zielgruppe: Unter 12

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Radiodirektor des ORF, Karl Amon, hat sich für seine nächste Amtsperiode den Aufbau eines Kinderradios auf die Fahnen geschrieben. Das Programm für Hörer unter 12 Jahren soll über digitale Frequenzen und das Internet verbreitet werden.

Amon sieht die hauseigene Jugendwelle FM4 nicht in der Pflicht, auch die unter 12-Jährigen zu erreichen. Deshalb sei es wichtig, für die jüngeren Hörerschichten einen eigenen ORF-Sender zu etablieren. Der Radiodirektor verwies dabei auf Beispiele im benachbarten Ausland, etwa das Berliner Radio „Teddy“. Da der Kindersender nicht zwangsläufig terrestrisch, sondern auch über das Web und andere Verbreitungswege sein Publikum erreichen kann, bestünden keine Frequenzengpässe, betonte der öffentlich-rechtliche Manager gegenüber der Tageszeitung „Der Standard“ (Wochenendausgabe).

Der ORF-Radiodirektor, dem der wiedergewählte Senderchef Alexander Wrabetz einen festen Platz in seinem Team zusicherte, sieht sich für den Konkurrenzkampf mit den privaten Anbietern gut gerüstet. Er wolle die Marktmacht halten und für dieses Ziel die „Flottenstrategie“ schärfen. Nach seiner Meinung sollen etwa die Regionalradios weniger im Bereich des Senders Ö3 wildern, um dessen führende Position in der österreichischen Radiolandschaft dauerhaft abzusichern.
 
Für die Zukunft legt Amon einen verstärkten Fokus auf sogenannte „Communitybildung“. Der Grundstein sei gelegt, da sich zum Beispiel die Ö3-Hörer beim Radiosender Ö3 zu Hause fühlten, sagte er dem Blatt. Als wichtiges Instrument für die Steigerung der Höreraffinität nannte Amon das Internet. Mit den Einschränkungen durch das ORF-Gesetz von 2010 kann der Radiodirektor nach eigenen Worten größtenteils leben. Lediglich die Beschränkungen der Werbemöglichkeiten und im Bereich der crossmedialen Werbung täten dem Sender vereinzelt weh, erklärte Amon.
 
Der Radiodirektor sieht zudem wenig Chancen für den neuen Anlauf des Digitalradios in Österreich. Falls nach einem erfolgreichem deutschen Start der Standard DAB Plus auch im Nachbarland etabliert werde, habe dieser allenfalls Chancen als Übergangsmedium. Das Internet erfülle die Ansprüche der Digitalisierung weitaus besser und preisgünstiger, betonte der ORF-Manager.
[frt]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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