Stuttgart – Im Fall Thomas Hornauer, der mit seinem Sender BTV4U die Zuschauer mit undurchsichtigen Gewinnspielen und hohen Telefonkosten geneppt haben soll, kam es jetzt zu einer kuriosen Wende: Das Landgericht Stuttgart lehnte die Eröffnung des Hauptverfahrens ab.
Die 11. Strafkammer für Wirtschaftsstrafsachen beim Landgericht Stuttgart lehnte die Eröffnung des Hauptverfahrens „aus formalrechtlichen Gründen“ ab, wie eine Gerichtssprecherin gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte. Der Grund sei, dass die Staatsanwaltschaft den Fall so lange liegen lassen hatte, dass er inzwischen verjährt sei.
Rückblick: In den Jahren 2003 und 2004 hatte der Millionär Thomas Hornauer seinen damaligen Sender BTV4U mit undurchsichtigen Gewinnspielshows gefüllt. Es häuften sich die Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart, die promt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betrugs einleitete. Der Vorwurf damals: unklare Spielregeln, fehlende Rätselauflösungen und eben der Verdacht der toten Telefonleitung. Allein in einem halben Jahr habe Hornauer mit diesen Geschäften knapp drei Millionen Euro Umsatz gescheffelt.
Was dann folgte, waren jahrelange Ermittlungen, während dieser Hornauer im Fernsehen weiter seinen Geschäften nachging (DF berichtete). Der Vorwurf nun: gewerbsmäßiger Betrug in 1,5 Millionen Fällen, entstandener Schaden von rund 600 000 Euro. Doch das Verfahren wird nun wohl nicht eröffnet. Hornauer hat sich unterdessen mit seinen Angaboten ins Internet zurückgezogen (DF berichtete). [fp]
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