Kabelbranche: Handwerker mit Zertifikat erhalten bevorzugt Aufträge

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Frankfurt – Handwerker, die vom Deutschen Institut für Breitbandkommunikation (dibkom) zertifiziert sind, bekommen in Zukunft verstärkt Aufträge.

In einer gemeinsamen Erklärung von Anga, dibkom, GdW, KDG, ZVEH und ZVEI – führende Vertreter von Kabelnetzbetreibern, der Wohnungswirtschaft und aus der Industrie – wurde dieses Vorhaben der Öffentlichkeit vorgestellt. Das dibkom-Zertifikat gewährleistet die Eignung eines Fachbetriebes bzw. einer Fachkraft, Multimedia-Kabelnetze fachgerecht aufzubauen, in Betrieb zu nehmen und Wartungsarbeiten bedarfsgerecht durchzuführen.
 
„Die Kabel Deutschland wird nach einer Übergangsfrist bei zukünftigen Auftragsvergaben auf das dibkom-Zertifikat achten,“ kündigte Dr. Norbert Thöry, CTO der Kabel Deutschland GmbH, in Frankfurt an. Auch der Verband Privater Kabelnetzbetreiber e.V. sieht das Zertifikat für seine Mitgliedsunternehmen als Chance: „Die Anga hat Qualifikation und Weiterbildung schon immer als wesentlich für die Qualitätssicherung in den Kabelnetzen angesehen. Das dibkom-Zertifikat bietet uns nun die Möglichkeit, verstärkt mit solchen Handwerkern zusammen zu arbeiten, die nachweislich über entsprechende Qualifikationen verfügen,“ so Präsident Thomas Braun.
 
Zusätzliche Sicherheit für Netzbetreiber und Konsumenten bietet das Original Klasse A-Zeichen, ein geschütztes Qualitätssiegel, das nur nach Unterzeichnung eines selbstverpflichtenden Nutzungsvertrages von Herstellern eingesetzt werden darf. Die Nutzer des Zeichens müssen nachweisen, dass die gültigen Normen eingehalten werden. Sonst kann das Qualitätssiegel wieder entzogen werden.
 
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und die Regulierungsbehörde fürPost und Telekommunikation (RegTP) begrüßen die Initiative. Unterstützt wird die Selbstverpflichtung der Kabelnetzbetreiber auch von den Interessenvertretungen des Handwerks undder Industrie. „Das dibkom-Zertifikat bietet Handwerksbetrieben die Möglichkeit, eine zusätzliche Spezialqualifikation nach außen zu demonstrieren und sich somit von schwarzen Schafen abzuheben,“ sagte Ingolf Jakobi, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Der Fachverband Kabel & Satellit im ZVEI Zentralverband für Elektrotechnik- und Elektronikindustrie betonte die Notwendigkeit der Verbindung von qualifizierter Ausführung undhochwertigem Material. Nachdrücklich begrüßt wird die Initiative der Kabelnetzbetreiber zudem vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., der bundesweit rund 3 200Unternehmen vertritt.
 
Hintergrund der Aktion ist, dass die Leistungsfähigkeit und somit die Nutzungsmöglichkeiten von Breitbandnetzen weitgehend durch den Modernisierungsgrad der Infrastruktur bestimmt wird. Die ständig fortschreitende Digitalisierung ermöglicht umfangreiche Mehrwertangebote. Für hochleistungsfähige Breitbandnetze ist der Begriff „Multimedia-Kabelnetze“ eingeführt worden. Damit solche Netze Programme und Dienste in optimaler Qualität und hoher Verfügbarkeit übertragen können, muss der Auf- und Ausbau mit großer Präzision und Fachkenntnis erfolgen. Dies gilt für das verwendete Material, aber ebenso für die Installations- und Wartungsarbeiten. Fachkräfte benötigen Qualifikationen, die in den bisherigen beruflichen Ausbildungsplänen nicht enthalten sind. Hier setzt die Arbeit der dibkom an. [mg]

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