ZVEI fordert Vorantreibung von DAB

0
19
Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
Bild: © jakkapan - Fotolia.com

Frankfurt am Main – der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) fordert den weiteren, evolutionären Ausbau des DAB-Netzes in Deutschland und Europa zur „mobilen Digital-Datenautobahn“ komplementär zu DVB-Netzen.

Die Industrie steht branchenübergreifend hinter einer Digitalisierung des Rundfunks. So hat eine Gruppe von führenden Automobilherstellern um BMW im Projekt MobileInfo angekündigt, über DAB auch digitale Informationsdienste sowie Telematikdienste ins Auto zu bringen. Auch bei den Mobilfunknetzbetreibern und Diensteanbietern wächst die Erkenntnis, dass schmalbandige Mobilfunktechnologien wie GSM und UMTS eigentlich nur zur Übertragung kleiner Datenmengen bzw. als Rückkanal auf dem Markt konkurrenzfähig sein werden. Breitbandige und sehr preisgünstige Rundfunktechnologien wie DAB- und DVB-Netze sind dagegen für moderne Multimediadienste mit Fotos und Bewegtbildern geradezu prädestiniert, so die Expertenmeinung.

Der ZVEI wirbt im Rahmen der Initiative GoMobile! bei den Marktbeteiligten deshalb für sogenannte Hybridnetze, einer Kombination von Punkt-zu-Multipunkt-Netzen wie DAB (stationär und mobil) oder DVB-T (stationär und portabel) für breitbandigen Download und Punkt-zu-Punkt-Netzen wie GSM und UMTS als schmalbandigen Rückkanal. Hierdurch könnten sich die Stärken von Rundfunk- und Mobilfunktechnologien ergänzen, da Punkt-zu-Punkt-Verbindungen sehr einfach eine persönliche Adressierung ermöglichen, was wiederum die Basis für beispielsweise Abrechnungssysteme, Conditional Access sowie Abo- und On-Demand-Dienste darstellt.
 
Nach übereinstimmender Meinung der Fachleute kann der Hörfunk in der vollständig digitalisierten Kommunikations- und Informationswelt nicht als einziges Massenmedium analog bleiben, ohne seine kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung zu gefährden. Alternativen zu den fertig entwickelten und international standardisierten Technologien sind dabei nicht in Sicht. Auch das digitale Fernsehen ist kein Ersatz für „das Radio“.
 
Der Innovationsmotor Digitalisierung darf nach Meinung der Industrie nicht in der Startphase „abgewürgt“ werden. Notwendig sind vielmehr klare politische Vorgaben, welche Angebote und Leistungen für die digitale Migration von den Rundfunkanstalten bereitzustellen sind. Auch künftig müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Lage sein, ihrer Aufgabe gerecht zu werden, neuen Programmangeboten und innovativen Diensten mit einer zukunftsfähigen Verbreitungsform den Markt zu öffnen. [lf]

Bildquelle:

  • Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com

Kommentare im Forum

Die Kommentarfunktion ist noch nicht aktiviert