Der ARD-Sonntags-„Tatort“ heute: Ein psychedelischer Horrortrip

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Tatort Bild: © ARD/SF DRS/ORF
Bild: © ARD/SF DRS/ORF

Ein früherer TV-Kommissar spielt beim neuen Hessen-„Tatort“ den Hauptverdächtigen. Diesen Sonntag mündet eine exzessive Drogenparty in einer stattlichen Menge an Leichen.

Wie auf einem schlechten Drogentrip fühlen sich die Frankfurter Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) im neuen „Tatort“ des Hessischen Rundfunks, den das Erste an diesem Sonntag (16. Oktober) um 20.15 Uhr ausstrahlt. Was insbesondere daran liegt, dass die Ermittler in dem von Nikias Chryssos inszenierten Krimi „Leben Tod Ekstase“ sich mit dem Ableben von sechs Männern und Frauen nach einer Drogenparty unter ärztlicher Aufsicht befassen müssen. Sie alle waren Patienten von Adrian Goser (Martin Wuttke), eines umstrittenen Psychoanalytikers, zugleich der einzige Überlebende des psychedelischen Horrortrips. Er hatte sich anders als die Patienten mit Apfelsaft statt einem Drogencocktail begnügt.

„Tatort“ mit den Frankfurter Komissaren Janneke und Brix

Der eher handfeste Brix, der sich gemeinsam mit Janneke in vorangegangenen Frankfurter Fällen schon bisweilen gepflegt die Kante gegeben hat, mag zwar der frustbewältigenden Wirkung des Alkohols vertrauen. Gosers Theorie, dass die Patienten durch psychedelische Drogen zu einer absoluten Selbsterkenntnis gelangen, hält er dagegen für ziemlichen Blödsinn und hält damit auch nicht hinter dem Berg. Janneke steht dem Ganzen schon interessierter gegenüber, auch wenn sie im Gespräch mit Goser einen LSD-Trip kategorisch für die Zeit vor dem Ruhestand ausschließt.

„Das psychedelische Element der Geschichte sollte sich auch im Film übertragen, und ich wollte möglichst trippig und immersiv werden“, sagte Regisseur Nikias Chryssos, der zusammen mit Michael Comtesse auch das Drehbuch schrieb. Übrigens: Psycholyse, wie die im „Tatort“ angewandte Therapie Gosers genannt wird, wurde tatsächlich in den 1950er Jahren entwickelt. In Deutschland wird sie von den Krankenkassen allerdings nicht zugelassen und ist auch wissenschaftlich nicht anerkannt.

Bildquelle:

  • Tatort-Vorspann: © ARD/SF DRS/ORF

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