„Katargate“: EU-Korruptionsskandal durchleuchtet heute auf Arte

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©Andrea Rumpler / ARTE G.E.I.E.

Arte rekonstruiert „Katargate“, die bislang größte Korruptionsaffäre in der Europäischen Union. Heute Abend läuft die Sendung im Free-TV.

Der Sender Arte widmet sich „Katargate“: Im Dezember 2022 erschüttert ein Korruptionsskandal Brüssel und das Europäische Parlament. Im Zentrum der Affäre steht Eva Kaili, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Filmemacher Helmar Büchel rekonstruiert in „Gekaufte Politik – Europa in der Korruptionskrise“ den bislang größten Korruptionsskandal der EU. Arte zeigt den Dokumentarfilm heute zur Primetime im linearen Programm sowie in der Arte-Mediathek. Dabei werden die Geschehnisse in einem Gespräch mit dem Produzenten und Journalisten Stephan Lamby eingeordnet.

„Katargate“ bedroht die gesamte EU

Es ist ein politisches Beben. Es geht um mutmaßlich erkaufte Einflussnahme von Drittstaaten. Aktive und ehemalige EU-Abgeordnete wurden verhaftet. Ermittler beschlagnahmten Koffer voller Bargeld in den Wohnungen von Politikern, mutmaßlich bezahlt von Marokko und Katar, die sich so Einfluss auf die Gesetzgebung in der EU erkaufen wollten. „Katargate bedroht die ganze Institution“, sagt Nick Aiossa von „Transparency International“. Die ohnehin schwachen Ethikregeln des Parlaments würden kaum befolgt und Verstöße seit Jahrzehnten so gut wie nie geahndet. Aiossa sagt dazu weiterhin: „Eine fatale Kultur der Straflosigkeit!“

Europa Flaggen; © Sergii Figurnyi - stock.adobe.com
© Sergii Figurnyi – stock.adobe.com

Arte schaut hinter die Kulissen

Filmemacher Helmar Büchel analysiert in „Gekaufte Politik – Europa in der Korruptionskrise“ diesen bislang größten Korruptionsskandal der EU. Er spricht mit Insidern, Journalisten und namhaften Beschuldigten, darunter Eva Kaili selbst. Sie sieht sich als Opfer eines Justizskandals. Auch andere Beschuldigte wie Niccolò Figà-Talamanca und die unter Verdacht geratene EU-Abgeordnete Marie Arena geben Auskunft.

Der Dokumentarfilm nutzt Unterlagen und Protokolle der Ermittlungsbehörden und der Bundesanwaltschaft in Brüssel und verfolgt die Frage, was die EU-Institutionen solchen Einflussnahmen entgegensetzen können und wollen. Ein System von mangelnder Transparenz und zu lockeren Regeln wird erkennbar – der Wille nach Aufklärung und stärkeren Anti-Korruptions-Gesetzen scheint schwach. Dabei steht angesichts von wachsendem Euroskeptizismus und den kommenden EU-Wahlen viel auf dem Spiel.

Im Anschluss zeigt Arte ein Interview mit Stephan Lamby, der seit vielen Jahren in seinen mehrfach ausgezeichneten Dokumentationen die deutsche, amerikanische und europäische Politik untersucht.

Quelle: Arte G.E.I.E.

Bildquelle:

  • Europaflaggen: © Sergii Figurnyi - stock.adobe.com

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