Medien: ARD-Intendanten mehrheitlich für Ende von „Gottschalk“

Einem Medienbericht zufolge sollen sich die Intendanten der ARD auf einer Konferenz am Montagnachmittag mit deutlicher Mehrheit für die Absetzung von Dauer-Sorgenkind „Gottschalk Live“ ausgesprochen haben.

In einer Schaltkonferenz am Montagnachmittag soll sich die Mehrheit der Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt für ein vorzeitiges Ende des Talk-Formats „Gottschalk Live“ ausgesprochen haben, berichtete die „Welt“ am Donnerstag“.Einzig WDR-Chefin Monika Piel habe sich „leidenschaftlich“ für das Format eingesetzt und zur Geduld gemahnt haben. Von den weiteren Teilnehmern der Konferenz hätte sich sonst niemand ohne Vorbehalt vor die Sendung gestellt, hieß es.

Wie das Blatt aus ARD-Kreisen erfahren haben will, könne im April ein Sonderkündigungsrecht angewandt werden, das greift, sofern die Show bis 20. April nicht durchschnittlich zehn Prozent Marktanteil erreicht. Der Wert setze sich dabei aus allen augestrahlten Folgen seit Beginn der Sendung zusammen. Bei einer derzeitigen Quote zwischen drei und fünf Prozent müsse das Format laut „Welt“ in den verbleibenden Wochen 20 Prozent holen. Für Gottschalk sicher keine leichte Aufgabe.
 
Die Meinung der Intendantin sei aber nicht mit einem formellen Beschluss gleichzusetzen, sondern gebe lediglich das Stimmungsbild der Konferenz wieder. Wie eine ARD-Sprecherin gegenüber dem Portal erklärt haben soll, hätten sich die Intendanten sogar für eine Weiterentwicklung des Formats ausgesprochen. Eine offizielle Entscheidung gebe es nicht.
 
Neben den dauerhaft schlechten Quoten der ARD-Vorabendshow soll dieIntendanten vor allem die Sorge um das Flagschiff des Senders, „DieTagesschau“, zu ihrer Meinung bewogen haben. Die schlechten Zahlenvon „Gottschalk Live“, das unmittelbar vor der Nachrichtensendung läuft,soll sich auch schlecht auf die Quoten der „Tagesschau“ ausgewirkthaben.
 
Spekuliert wurde in letzter Zeit viel über ein verfrühtes Ende der Vorabend-Talkshow. Mit dem seit Montag umgesetzten neuen Sendekonzept, welches nun ein Studiopublikum integriert, konnte der Moderator in den vergangenen Tagen ein leichtes Quotenplus erreichen. [fm]