Bose schließt alle Ladengeschäfte in Europa

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Bose Store; © ablokhin - stock.adobe.com
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Der Audio-Hersteller will insgesamt 119 Filialen weltweit schließen. Grund sei eine signifikante Verschiebung in Richtung Online-Handel.

Während die Apple-Stores in fast jeder Großstadt aus dem Boden schießen, legt der amerikanische Audiohersteller Bose den Rückwärtsgang ein und schließt einen großen Teil seiner Filialen weltweit. „Angesichts der dramatischen Verlagerung zum Online-Shopping in bestimmten Märkten plant Bose, die verbleibenden 119 Einzelhandelsgeschäfte in Nordamerika, Europa, Japan und Australien in den nächsten Monaten zu schließen,“ informierte der Hersteller auf Nachfrage von DIGITAL FERNSEHEN.

In anderen Teilen der Welt sollen die Bose-Filialen jedoch weiter geöffnet bleiben, darunter rund 130 Filialen in China und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Indien, Südostasien und Südkorea.

Bose war ein Pionier im Bereich der Markengeschäfte und eröffnete schon 1993 seinen ersten eigenen Store in den USA, um private Vorführungen für seine Wave-Musiksysteme und Lifestyle-Heimkinosysteme anzubieten.

Doch die Branche veränderte sich in den letzten Jahren und aufgrund des Smartphone-Booms konzentrierte sich das Unternehmen auf handliche Mobil-, Bluetooth- und Wi-Fi-Lösungen. Heutzutage werden die Bose-Kopfhörer und tragbaren Lautsprecher nach Angaben des Unternehmens zunehmend Online über die eigene Webseite verkauft.  

Keine Details zu deutschen Filialschließungen

Interessanterweise setzt beispielsweise der deutsche Lautsprecher-Hersteller Teufel hingegen stark auf Ladengeschäfte: In den letzten Jahren wurden immer mehr Teufel-Stores eröffnet. Nach Berlin, Essen, Köln und Stuttgart ist demnächst noch ein Teufel Laden in Leipzig geplant.

„Ursprünglich gaben unsere Einzelhandelsgeschäfte den Menschen die Möglichkeit, mehrkomponentige Home-Entertainment-Systeme auf CD- und DVD-Basis zu erleben, zu testen und mit uns zu sprechen“, erklärt Colette Burke, Vice President Global Sales der Bose Corporation. „Damals war es eine radikale Idee, denn wir haben uns darauf konzentriert, was unsere Kunden brauchten und wo sie es brauchten – und wir tun dasselbe jetzt.“

Bose will betroffen Mitarbeitern bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen und Abfindungen anbieten. Weitere Details, einschließlich der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter, gab das Unternehmen auch auf Nachfrage nicht bekannt.

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127 Kommentare im Forum

  1. Ja wer Amazon Prime hat, der kauft nicht im Laden. Sowas konnte man letztens lesen, alle Prime Kunden gehen der deutschen "Offline" Wirtschaft verloren. Glaubt man den Meldungen, sind es ja schon fast 40 Millionen
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