Ex-Premiere-Chef als neuer Investor für Watchever im Gespräch

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Was wird aus Watchever? Ein Verkauf des zu Vivendi gehörenden Streaming-Dienstes wird immer wahrscheinlicher. Als Investor soll unter anderem Ex-Premiere-Chef Georg Kofler im Gespräch sein. Auch die jüngsten Umgestaltungen an der Unternehmensspitze könnten auf Verkaufspläne hindeuten.

Der harte Kampf um Marktanteile im Video-on-Demand-Sektor könnte schon bald ein erstes Opfer fordern. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sucht der französische Konzern Vivendi weiterhin nach einem Käufer für seine deutsche Online-Videothek Watchever. Diese soll seit ihrem Start im Januar 2013 bereits mehr als 100 Millionen Euro an Verlusten geschrieben haben.

Bislang, so der „Spiegel“, hätte sich jedoch noch kein Interessent für eine Übernahme gefunden. In Gesprächen sei man unter anderem mit ProsiebenSat.1 (Maxdome), Sky Deutschland (Snap) und Netflix gewesen. Möglicherweise könnte es jedoch nun zu einer Übernahme durch das Management kommen. Dafür hätte sich der frühere Premiere-Chef Georg Kofler als Investor angeboten. Doch ohne weiteres möchte man Vivendi die Online-Videothek nicht abnehmen. Der Mutterkonzern solle beispielsweise die Verluste tragen und eine Mitgift in Form von Programmen liefern.
 
Bereits im Juni hatte die französische Zeitung „Les Echos“ über einen Verkauf von Watchever spekuliert. Allein 2013 soll der VoD-Dienst einen Verlust von 66 Millionen Euro eingefahren haben. Im ersten Quartal 2014 seien noch einmal 21 Millionen hinzugekommen. Für einen Verkauf des Unternehmens spricht auch der jüngste Wechsel an der Führungsspitze des Unternehmens. So verlassen die Gründer und bisherigen Geschäftsführer Stefan Schulz und Sabine Anger Watchever Ende September. Als neuer Geschäftsführer kommt direkt von Vivendi Karim Ayari. Dieser war beim französischen Medienkonzern in den vergangenen Jahren unter anderem für den Unternehmensbereich Mergers & Aquisitions zuständig und kann daher als Experte für Unternehmenstransaktionen gelten.
 
Die Konkurrenzsituation am deutschen VoD-Markt  hat sich in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich verschärft. Nachdem im Dezember 2013 das Angebot Snap von Sky Deutschland startete, baute der US-Konzern Amazon im Februar seinen Dienst Lovefilm zu Amazon Prime Instant Video um. Erst vor wenigen Wochen startete zudem der Weltmarktführer Netflix in Deutschland. Watchever soll laut „Spiegel“ derzeit etwa 350 000 Kunden haben. Ein Vergleich mit anderen Abo-basierten VoD-Anbietern ist jedoch schwierig, da diese ihre Kundenzahlen bislang nicht kommunizieren. [ps]

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29 Kommentare im Forum

  1. Mir wäre es eh lieber, wenn es weniger Anbieter gäbe. Mir persönlich würden in Deutschland Sky, amazon und Netflix ausreichen. Wenn man alles haben will, dann ist das eh das Beste.
  2. AW: Ex-Premiere-Chef als neuer Investor für Watchever im Gespräch Und wenn man hörere Preise und weniger Fortschritt haben will.
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