Fusion von Arte und 3sat, ein Sender ganz weg: Die Pläne der CDU

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CDU-Chef: Friedrich Merz
© Deutscher Bundestag / Fotograf/in: Xander Heinl / photothek

Die CDU will sich für weitreichende Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk einsetzen. Die Pläne sehen dabei unter anderem das Wegfallen eines konkreten Senders und eine Fusion von 3sat und Arte vor.

Aufgaben, Strukturen und Kosten müssten auf den Prüfstand gestellt, Defizite bei Qualität, Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt behoben werden, heißt es in einem Papier einer CDU-Kommission, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst berichtete die „Welt am Sonntag“ darüber.

„Weniger vom Gleichen“

Gebraucht werde nach der Leitlinie „weniger vom Gleichen“ eine Pflicht zur Zusammenarbeit, heißt es in der Vorlage, mit der sich der CDU-Bundesvorstand an diesem Montag befassen soll. Doppelübertragungen durch ARD und ZDF müssten ausgeschlossen werden. Außer bei bestimmten Veranstaltungen wie Olympischen Spielen oder Fußball-WM-Spielen der deutschen Elf sollten Übertragungen in voller Länge dem freien Markt überlassen werden. Gesellschaftliche Ereignisse wie Königshochzeiten sollten nur dann von öffentlich-rechtlichen Sendern live übertragen werden, wenn private es nicht frei empfangbar in ausreichendem Umfang tun.

Tagesschau24 würde, wenn es nach der CDU geht, dem Rotstift zum Opfer fallen

Die Kommission unter Leitung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) spricht sich in dem Papier zudem dafür aus, Sparten- und Themensender zusammenzulegen. So könne auf Tagesschau24 verzichtet werden. Zu prüfen sei auch eine Weiterentwicklung von Arte und 3sat zu einem neuen europäischen Kultur- und Wissenskanal in Verantwortung einer der Anstalten. Medienpolitik ist grundsätzlich Sache der Bundesländer. (dpa/bey)

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  • df-friedrich-merz: Deutscher Bundestag

80 Kommentare im Forum

  1. Das reicht mir bei Weitem nicht, um die CDU zu wählen. Die Hälfte der Sender gehört eingestampft und nach einer Übergangszeit von vier Jahren, sollte alles privatisiert werden. Die Fanboys können sich dann ein Abo ziehen und der Rest wird von den Zwangszahlungen entlastet.
  2. @hellenback Nach dem Motto: Grundgesetz? Verfassungsgericht? - Mir alles scheissegal, ich weiß eh alles besser!
  3. Ganz so krass würde ich es nicht machen. Staatsfunk muss sein. Dieser sollte ja eigentlich unparteiisch sein. Ist er aber nicht. Siehe Framing. Für das Geraderücken wären in einem funktionieren System eigentlich die Privaten zuständig. Eigentlich... Aber radikales einstampfen bis auf 4 Anstalten. Nord, Süd, Ost und West und Deckelung der Ausgaben deutlich unter dem, was heute und in Zukunft verlangt wird.
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