Grundig Sat System auf Erfolgskurs

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach der Grundig Pleite, wurde der bisherige Grundig-Bereich „Kopfstationen und Satelliten-Systeme“ als Management Buy Out (MBO) und eigenständige GmbH mit dem Namen GSS (Grundig Sat Systems) weitergeführt. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit dem GSS-Managing Director Fred Hübner.

DF: Herr Hübner, zur Anga Cable haben Sie sich erstmals „in neuem Gewand“ präsentiert. Trauen Handel und Netzbetreiber noch dem Namen „Grundig“?
 
Hübner: Die Frage kann ich mit einem ganz klaren Ja beantworten. Unsere Partner haben viele Jahre, jedoch speziell in den letzten zwölf Monaten bewiesen, dass sie sehr viel Vertrauen in die Marke Grundig, die damit verbundenen Personen und die bekannte Marktstrategie haben. Gleichzeitig haben wir in diesem sehr schwierigen Umfeld alles getan, damit die über Jahre gewachsenen Beziehungen ohne Störungen fortgeführt werden konnten. Letztendlich haben wir auch auf der Produktseite auf der Anga Cable mit unserer QPSK-PAL Twin Kassette ein High Light gesetzt. Sie sehen, mit innovativen Grundig Sat- Produkten ist selbstverständlich auch weiterhin zu rechnen.
 
 
DF: Wie waren die Reaktionen auf der Messe – konnten Sie auf vertraute Partner zählen? Welches Ordervolumen erreichten Sie in Köln?
 
Hübner: Die Reaktionen während der Messe waren überwältigend. Unsere Partner sind nicht nur zum „Gratulieren“ gekommen, sondern wir sind bereits an vielen konkreten Projekten am Ball. Gleichzeitig haben wir diverse Kontakte zu potentiellen Partnern nicht nur im europäischen Ausland geknüpft. Das Ordervolumen lag ca. 25 Prozent über dem Vorjahr, was uns sehr gefreut hat, gleichwohl verstehen wir die Anga Cable nicht ausschließlich als Ordermesse, vielmehr als Kompetenz – und Know How Plattform.

DF: Wie geht es weiter in Nürnberg – müssen Sie im Rahmen des MBO Kündigungen aussprechen ?
 
Hübner: Mit dem Start des MBO sind fast alle Mitarbeiter übernommen worden. Aus heutiger Sicht müssen wir kurz – bzw. mittelfristig drei bis fünf Mitarbeiter speziell für Vertrieb und Administration zusätzlich einstellen. Von Kündigungen kann also keine Rede sein, zumal auch die Produktion gut ausgelastet ist.
 
DF: Jetzt sind Sie auf sich allein gestellt. War der Managment By Out der Befreiungsschlag für Sie?
 
Hübner: Sicher. Das zeigen bereits die ersten sechs Wochen, viele Dinge sind jetzt effizienter zu regeln. Ich denke da z. B. an Produkt – und Marktstrategien, Investitionsentscheidungen, Personalpolitik usw. Wir haben jedoch auch in der Vergangenheit eigentlich schon immer wie eine eigenständige GmbH gehandelt, so daß auch viele Prozesse einfach weitergeführt werden können.

DF: Mit welchem Umsatz rechnen Sie noch in diesem Jahr?
 
Hübner: Für das Rumpfgeschäftsjahr rechnen wir mit einem Umsatz von 10 – 12 Mio. Euro. Die Startphase untermauert diese Zahlen nachhaltig.
 
DF: Grundig war marktführendes Unternehmen in Sachen Kabelkopfstationen. Wird das so bleiben oder mußten Sie an Wettbewerber wie Astro Marktanteile abgeben?
 
Hübner: Ich denke wir konnten unseren Vorsprung halten. Soweit mir bekannt ist, haben alle Wettbewerber die in diesem Marktsegment tätig sind, im letzten Jahr Wachstum gehabt. Das gilt mindestens in gleichem Maße auch für Grundig- Produkte.
 
DF: Wann gibt es die erste digitale Set-Top-Box von GSS?
 
Hübner: Das Thema STB analysieren wir sehr genau. Wenn wir ausschließlich mit Umsatz „glänzen“ wollen, müssen wir dort „mitspielen“, aber Umsatz ist nur eine Kennziffer. Dennoch darf ich für unsere Partner schon heute eine Überraschung für das Saisongeschäft 2004 ankündigen.
 
DF: Was machen Sie, wenn es nicht klappt?
 
Hübner: Diese Frage stellt sich mir nicht. [lf]

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