Attacke auf MediaMarktSaturn: Filialverkauf eingeschränkt – was noch geht und was nicht

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MediaMarkt Saturn Filiale
MediaMarktSaturn Retail Group

Elektronikhändler MediaMarktSaturn ist Opfer einer Ransomware-Falle geworden. Die Computer in den Filialen funktionieren nicht richtig. Nun soll man in Verhandlungen mit den Erpressern stehen. Eine schwindelerregende Lösegeldsumme steht im Raum.

In den Filialen beider Märkte gibt es Probleme beim Kassensystem. So können beispielsweise keine Belege gedruckt werden. Die Märkte bleiben geöffnet, wenn auch mit Einschränkungen: Weiter sind nämlich Retouren, Finanzierungen und Lieferungen auf Rechnung aktuell nicht möglich. Auch Gutscheine und Coupons können aktuell nicht eingelöst werden. Zahlungen im Onlineshop aber sollen problemlos funktionieren. In Mitleidenschaft gezogen durch den Angriff der Cyber-Piraten wird hingegen das Online-Bestellverfahren zur Abholung in den zahlreichen Filialen der Elektronikhändler. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, dass der Warenversand bei Online-Bestellungen sich verzögert.

MediaMarkt und Saturn: Hiobsbotschaft vor „Black Friday“

Die niederländische Nachrichtenseite „RTL Nieuws“ hatte zuerst über den Vorfall berichtet (hier geht es zum Original-Bericht in niederländischer Sprache): Demnach sollen Cyber-Kriminelle der ominösen Gruppierung „Hive“ von der Handelskette 50 Millionen Dollar Lösegeld in der Krypto-Währung Bitcoin fordern. Derzeit befindet sich das zum Konzern Ceconomy gehörende Unternehmen laut weiteren Medienberichten in direkten Verhandlungen mit den Drahtziehern der Erpressung.

Für MediaMarktSaturn hätte dieser Angriff wohl zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Gerade im November finden Elektronikartikel im Vorfeld des sogenannten „Black Friday“ insbesondere online reißenden Absatz – das Weihnachtsgeschäft hat quasi schon begonnen. MediaMarkt und Saturn stehen dabei in Konkurrenz zum Tech-Riesen Amazon und dessen „Early Black Friday“ und „Black Friday Week“. Seitens der Handelskette hält man die Rabattaktionen „Black November“ und „Mehrvember“ dem entgegen.

Was ist Ransomware?

Bild: © Tomasz Zajda - Fotolia.com
Bild: © Tomasz Zajda – Fotolia.com

Ransomware ist eine von Cyber-Kriminellen eingesetzte Software, die illegal auf Server und Speichermedien von Firmen und Privatpersonen zugreift und diese dann verschlüsselt. Damit sind die dort gespeicherten Daten für ihre ursprünglichen Eigentümer nicht mehr abrufbar. Um wieder Zugriff auf die eigenen Daten zu erhalten, müssen die geschädigten Computernutzer oder Unternehmen den wie im Falle von „Hive“ professionell organisierten Drahtziehern hinter der virtuellen Geiselnahme ein Lösegeld zahlen. Das englische Wort „ransom“ bedeutet auf Deutsch übersetzt „Lösegeld“.

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12 Kommentare im Forum

  1. Tja, wenn man sich so abhängig macht, dass keine Kasse heute mehr für sich und ohne Netzwerk arbeiten kann... Und dass ausgerechnet ein Technik Händler offenbar keine genügende Firewall hatte?
  2. Was meinst du mit "Heute"? Schon seit mindestens 10 Jahren laufen die Kassen nicht mehr ohne LAN Anschluss.
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