Nokia zeigt mobiles Fernsehen mit DVB-H

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Während man in finnischen Wohnzimmern mit den Engländern bei der EM mitfiebert, zeigte Nokia anlässlich seiner Strategietage in Helsinki „Fußball mobil“.

Wie heise.de berichtet, flimmerte das Gekicke auf dem Display des bereits 2003 vorgestellten Nokia-Modells 7700, das als IP Datacast in der Norm DVB-H (Digital Video Broadcasting Handheld) mit insgesamt 11 MBit/s ausgestrahlt wurde.
 
Nach vierjähriger Forschung hatte das mobile Fernsehen auf den zeitgleich stattfindenden Nokia Connection Days in Singapur Premiere. Im UMTS-Netzwerk von M1 lief der Pilotversuch von Nokia und der Media Development Authority (MDA) von Singapur an. Ein weiteres Test-Netzwerk heißt Finpilot und wird in Finnland von Nokia, Radiolinja, TeliaSonera und den Fernsehsendern CHE und YLE betrieben. In Deutschland geht in Berlin das BMCO-Testnetz in die Erprobung. Dabei spielen Vodafone, Philipps, Universal und MTV mit. Der kommerzielle Einsatz ist für Mitte 2005 geplant.
 
DVB-H sendet TV-Bilder als IP Datacast auf DVB-H-taugliche Mobiltelefone. Für die kleinen Bildschirme sollen 30 bis 80 Videostreams oder „Fernsehkanäle“ angeboten werden. Das bisher einzige geeignete Mobiltelefon ist das Nokia 7700, an das der Nokia Streamer angeschlossen werden muss. Neben dem heruntergerechneten Fernsehen soll DVB-H ein „scheduled delivery“ bieten, bei dem über Nacht ganze Filme verschickt und auf dem Mobiltelefon gespeichert werden. Zum Speichern der Sendungen muss der Nokia Streamer um einen portablen DVD-Brenner erweitert werden. Die bespielten DVDs sollen nur mit dem Streamer abgespielt werden können, der die Aufnahme vorgenommen hat. Angedacht ist weiterhin ein Liefersystem, das zeitlich befristete Inhalte verschickt.
 
Für Nokia gilt DVB-H als nächster großer Prüfstein im eCommerce, denn die Inhalte will man per Subskription, aber auch einzeln über ein Micropayment-System verkaufen. Die Rechnung sollen die TK-Dienstleister stellen, die den Stream senden. Zusätzliche Einnahmen erhofft man, weil Provider nutzerspezifische Werbung in den Stream schalten können. Aller Voraussicht nach werden sie auch die nötigen fernsehtauglichen Mobiltelefone bezuschussen. [lf]

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