Olympia: Berichterstattung von ARD, ZDF und Co. war zu männlich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach dem Ende der Olympischen Spiele in Rio de Janero wird nun Kritik an der Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen laut. Diese soll zu männlich gewesen sein. Auch die Äußerung von ARD-Kommentator Carsten Sostmeier über Julia Krajewski kam noch einmal auf den Tisch.

Zu männlich – so lautete erneut das Urteil der Gleichstellungsbeauftragten und Frauenvertreterinnen der Öffentlich-Rechtlichen über die Berichterstattung von Olympia, die beim RBB zu ihrer Herbstkonferenz zusammenkamen. Nach wie vor sei dieser Bereich eine Männerdomäne, bei der sie die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten von ARD, ZDF, Deutsche Welle und Deutschlandradio in der Pflicht sehen. So solle in der Sport-Berichterstattung mehr auf die Sprache geachtet werden, mit der despektierliche Äußerungen und Frauenbilder geschaffen werden. Auch solle der Anteil von Journalistinnen in der Sportberichterstattung erhöht werden.

Ihr Urteil unterfütterten die Gleichstellungsbeauftragten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten mit den Zahlen der an Olympia beteiligten Journalisten: Demnach war während der Olympischen Spiele im Hörfunk auch nur eine Live-Kommentatorin zu hören, die drei mal zwanzig Minuten die Randsportart Rhythmische Sportgymnastik kommentierte. Für das ZDF durften drei Journalistinnen live vor das Mikrofon. Insgesamt berichteten für die ARD gerade einmal 19 Journalistinnen aus Rio de Janeiro, das sind bei 89 beteiligten Journalisten 21 Prozent. Im Hörfunk der ARD waren nur neun der 15 Journalisten weiblich. Für das ZDF  handelte es sich immerhin bei 19 von 79 Journalisten, die für das Fernsehen und den Onlinebereich von dem Sportereignis berichteten, um Frauen.
 
Auch über die Art der Berichterstattung äußerten sich die Gleichstellungsbeauftragten kritisch. So sei die Äußerung von ARD-Kommentator Carsten Sostmeier über die Nachwuchsreiterin Julia Krajewski „eine respektlose Entgleisung“ gewesen. Sostmeier hatte die Sportlerin beim Vielseitigkeitsreiten als „Angsthase“ und als „Blondine“ bezeichnet sowie ihr „einen braunen Strich in der Hose“ unterstellt. Für den Kommentator hatte die Äußerung keinerlei Konsequenzen, er durfte auch danach wieder vor das Mikrofon. [kw]

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14 Kommentare im Forum

  1. Wenn ihr sonst keine Probleme hat. Sollte es nicht nach Qualität gehen? Und wenn halt ein männlicher Kommentator einfach "besser" ist? Soll er dann gehen wegen der Quote? Ich finde das mit den Quoten sowieso ziemlichen Käse. Genau wie bei Einstellungen, wo "..Frauen bei gleicher Qualifikation" bevorzugt werden. Steht so in jeder öffentlichen Stellenausschreibung. Würde es andersherum sein, würde ein wütender Mob mit Feuer und Mistgabel sowie Alice Schwarzer ganz vorne durch die Republik ziehen. Armselig.
  2. Sowas soll von fähigen Leuten moderiert/kommentiert werden, da ist es mir vollkommen egal ob Mann oder Frau. Hauptsache es ist nicht Claudia Neumann.
  3. Dazu fällt mir nur ein: sie standen an den Hängen und pis(s)ten. Was soll die Frau auch sonst sagen ist doch ihre Aufgabe zu meckern.
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