Premiere: Börsengang ohne Zeitdruck

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Abo-Sender Premiere will seinen für das kommende Jahr geplanten Börsengang ohne Zeitdruck vorbereiten.

Ein genauer Zeitpunkt für den Börsengang steht noch nicht fest. Derzeit ist das Unternehmen noch in Gesprächen mit einer Reihe von Banken. Bei einer früheren Gelegenheit hatte der Senderchef Georg Kofler nicht ausgeschlossen, dass der Börsengang bereits im ersten Halbjahr 2005 erfolgen könnte.
 
Derweil präsentiert Kofler die aktuellen Zahlen für den Bezahlsender. Demnach hat Premiere im zweiten Quartal operativ schwarzen Zahlen geschrieben und seinen Umsatz gesteigert. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sei ein Ergebnis von knapp 21 Millionen Euro erzielt worden.
 
Im Vorjahr wies das Unternehmen noch einen Verlust von knapp sieben Millionen Euro aus. Auf dieser Basis habe das Unternehmen bereits 2003 für ein Quartal die Gewinnschwelle überschritten, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Auch im zweiten Halbjahr will Premiere im operativen Geschäft schwarze Zahlen schreiben.
 
Der Umsatz stieg zwischen April und Juni deutlich, obwohl die Zahl der Abo-Haushalte gesunken ist. Die Erlöse legten um 9,2 Prozent auf 255,1 Millionen Euro zu. Gleichzeitig sank jedoch die Zahl der Abonnenten um knapp 62.000 auf 2,894 Millionen Kunden. Ende März zählte Premiere noch 2,955 Millionen.
 
Für den Sender, der mit seinen Milliardenverlusten maßgeblich zum Zusammenbruch des Kirch-Imperiums beigetragen hatte, habe die Bereinigung der Preisstruktur deutliche Vorteile gebracht, sagte Kofler. „Im Schnitt zahlen die Kunden jetzt je nach Abonnement zwischen zehn und 15 Prozent mehr.“ In der Vergangenheit seien Kunden teils mit großen Rabatten geködert worden und hätten diese Preisnachlässe dann über Jahre hinweg für sich beansprucht.
 
Der Beginn der Bundesliga-Saison habe Premiere zu einem Schub verholfen. So habe der Bezahlsender in der vergangenen Woche pro Tag rund 3000 bis 4000 Neu-Abonnenten gezählt. Üblich seien im Schnitt etwa 1500 bis 2500 pro Tag.
 
Kofler hatte bereits angekündigt, sich gegen die Vergabe der olympischen Fernsehrechte 2010 und 2012 an die Europäische Rundfunk-Union, der auch ARD und ZDF angehören, juristisch zu wehren. Konkrete Maßnahmen gibt es aber bislang noch nicht. [lf]

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