Sport1 zum Verkauf: Chefs verlassen den Sender – Aufsplitten von Pay- und Free-TV

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Sport1 Medien AG; © Sport1 Medien AG
© Sport1 Medien AG

Sport1 steuert auf stürmische Zeiten zu: Zum einen gehen mit CEO Olaf Schröder und Chefredakteur Pit Gottschalk zwei zentrale Figuren des Unternehmens von Bord, zum anderen steht das Medien-Unternehmen Sport1 als Ganzes nun zum Verkauf.

Der Mutterkonzern Highlight Communications prüft nach eigenen Angaben „strategische Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder Veräußerung der Sport1 Medien-Gruppe“, wie es in einer Mitteilung heißt.

Highlight Communications prüft Sport1-Verkauf

Zu diesem Zweck habe der Verwaltungsrat beschlossen, „einen strukturierten Prozess bezüglich eines möglichen Verkaufs der Sport1 Medien-Gruppe oder Teilen der Gruppe einzuleiten“. Eine Entscheidung wurde demnach noch nicht getroffen, „sondern es stehen alle strategischen Optionen offen“.

In der Mitteilung war zudem bekannt gegeben worden, dass der Sportspezialist in fünf selbstständige Bereiche aufgestellt wird. Dazu zählen unter anderem die Free-TV-Sparte mit dem Sender Sport1, Digitales mit den Websites, Online- und Social-Media-Angeboten sowie das Pay-TV mit den Bezahlsendern Sport1+ und eSports1.

Gehen noch vor dem möglichen Verkauf von Bord: Sport1-Vorstandschef Olaf Schröder und Chefredakteur Pit Gottschalk

Vorstandschef Schröder und Chefredakteur Gottschalk haben Sport1 schon verlassen

Noch vor einem möglichen Verkauf hat die Sport1 Medien AG bereits ihre Spitze umgebaut. Der bisherige Vorstandschef Olaf Schröder und Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk werden das Unternehmen verlassen, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Schröder wird durch Matthias Kirschenhofer und Robin Seckle ersetzt. Er war seit August 2017 auf seinem Posten. Gottschalk kam 2020 zu Sport1. Wer ihm folgt, soll zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden. Der 54-Jährige war auch Mitglied der Geschäftsleitung der Sport1 GmbH.

Den als DSF gestarteten Fernsehsender Sport1 gibt es seit 30 Jahren, der schrumpfende Jahresmarktanteil lag zuletzt bei rund 0,6 Prozent. Der Sportspezialist betreibt neben dem Free-TV-Sender auch Websites, Online- und Social-Media-Angebote sowie das Pay-TV-Angebot mit den Bezahlsendern Sport1+ und eSports1.

Die deutsche Fernsehbranche steht vor einem Wandel: Denn nicht nur Sport1 steht zum Verkauf, gleiches gilt dem Vernehmen nach auch für Pay-TV-Anbieter Sky, an dem ProSiebenSat.1 – wieder aufgefrischtes – Interesse zeigen soll. ServusTV Deutschland schließt gleich gänzlich seine Pforten zum Jahreswechsel 2023/24 (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Mit Material der dpa

Bildquelle:

  • Sport1_Medien_AG_Olaf_Schroeder: © Sport1 Medien AG
  • SPORT1_Pit_Gottschalk: © Sport1
  • Sport1_Medien_AG_Logo: © Sport1 Medien AG

73 Kommentare im Forum

  1. Ich befürchte, wir stehen vor einem Umbruch in der Medienbranche. Hoffentlich bleibt uns Sport1 erhalten. Ich persönlich finde insbesondere den PayTV Kanal eSports 1 interessant..
  2. RTL könnte ja zu schlagen, die haben noch keinen Sportsender in ihrer Senderfamilie. Ein Sender RTL Sport wäre echt cool.
  3. Alles was da läuft bekommst du doch besser und nach deinen genauen Vorlieben doch bei Twitch?!? Ich schaue z.b. viel CS:GO, Fahre auch zu Veranstaltungen ect. da wäre ich mit denen alleine Völlig aufgeschmissen
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