Ultra HD – Die Pixelrevolution

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Ultra HD – Die Pixelrevolution, Seite 2

4K-Inhalte

Wo kommen die Inhalte her?

Der einfachste Weg zu 4K-Inhalten führt über einen Computer: Wird ein moderner PC mit einem UHD-Fernseher verbunden, erscheint nicht nur die Desktopoberfläche in 4K-Auflösung, sondern auch der Webbrowser mitsamt der Bildersuche, Google Maps oder sogar Videos auf Youtube erstrahlen in neuem Glanz. Eine potente Internetdatenleitung vorausgesetzt, sind 4K-Videoinhalte kostenlos streambar, Anspieltipps sind hierbei 4K-Videos von Tom Lowe sowie Jacob und Katie Schwarz.
 
Im Fotobereich klappt die 4K-Darstellung noch einfacher: Da nahezu jede aktuelle Kamera weit mehr als 8 Megapixel aufweist, eignen sich Fotos optimal für eine ultrahochauflösende Diashow. Panasonics UHD-Fernseher TX-L65WT600E macht all diese Zuspielungen sogar ohne Einsatz eines PC möglich: 4K-Fotos und -Videos spielen Sie per SD-Karte oder USB-Stick zu und Internetinhalte (Google Maps, Youtube) rufen Sie mit dem integrierten UHD-Webbrowser in ultrahochauflösender Qualität auf. Diese Möglichkeit bieten andere UHD-Fernseher derzeit nicht, die 4K-Diashow lässt sich aber bei nahezu allen UHD-TVs ohne Umwege umsetzen.

Gamingbranche als 4K-Vorreiter

Derzeit dominiert die Berichterstattung über die neuen Spielekonsolen PS4 und Xbox One die Medienlandschaft , doch in Sachen Leistungsfähigkeit hinken diese aktuellen Hochleistungs- PCs hinterher. So bieten die Spielekonsolen von Sony und Microsoft nicht die Möglichkeit, Games in 4K-Auflösung zu berechnen und oftmals weisen Spiele nur eine Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde auf. Ganz anders die Möglichkeiten mit aktuellen PCs: Dank Hochleistungsgrafikkarten (im Optimalfall zwei Grafikkarten im Parallelbetrieb) ist eine echte 4K-Auflösungsqualität bereits heute möglich und dies bei butterweichen 60 Bildern pro Sekunde.
 
Als Nadelöhr erweisen sich allerdings die Schnittstellen, denn HDMI 2.0 wird erst in den nächsten Monaten Einzug halten und aktuelle HDMI-1.4-Anschlüsse limitieren die Bildausgabe auf 30 Bilder pro Sekunde. Abhilfe schafft hier die Displayportschnittstelle, die nahezu alle Vorzüge von HDMI 2.0 bietet. Wer bereits heute in einen 4K-fähigen PC investiert, sollte deshalb auf die Displayportschnittstelle zur Bildübertragung setzen. Leider ist mit Panasonics TXL65WT600E derzeit nur ein UHD-Fernseher erhältlich, der einen entsprechenden Anschluss zur Verfügung stellt.

Wie viel kostet ein 4K-Gaming-PC?

Fernsehempfang in Ultra HD

Bereits zur IFA starteten SES Astra und Sky UHD-Teststreams, die allerdings nur mit Receiver-Prototypen empfangen werden konnten. Ursache ist hierfür die neue Datenkomprimierung HEVC. Bilddaten müssen komprimiert werden, um sie praxistauglich abspeichern und übertragen zu können. Im Videobereich stolpert man deshalb häufig über Begriffe wie MPEG, H.264, H.265 (HEVC), allesamt Komprimierungsverfahren, um Daten schlanker zu verpacken. Der Trick dabei: Gleichen sich Bildpunkte anhand der Farbinformationen, können diese Daten einmal abgespeichert werden, anstatt die Informationen für jedes Einzelbild erneut abzulegen. Nach einem ähnlichen Verfahren arbeitet die Komprimierung von Videostreams: Gemeinsamkeiten von aufeinanderfolgenden Bildern werden erkannt, sodass diese aus wenigen Informationen rekonstruiert werden können. Dieser Prozess erfordert allerdings Rechenleistung, denn je mehr das Endgerät anhand des Datenstroms rekonstruieren muss, desto leistungsfähiger müssen die Prozessoren zur Verarbeitung ausfallen.
 
Bei der aktuellen Blu-ray Disc kommt als Speicherstandard das H.264-Format zum Einsatz, das zukünftig durch das Nachfolgeformat H.265 abgelöst wird. Der Vorteil von H.265: Bei gleichbleibender Bildqualität halbiert sich der Speicherbedarf der Videobilder – die Daten werden effizienter gepackt und weisen trotz des geringeren Speicherplatzes keine sichtbaren Qualitätsverluste auf. Nachteil: H.265 schluckt deutlich mehr Rechenleistung, weshalb neue Chipsätze und damit neue Hardware aufseiten der Bildzuspielung (TV-Receiver, Blu-ray-Player etc.) notwendig werden. Übersetzt bedeutet dies auch, dass aktuell integrierte Tuner in Flachbildfernsehern nicht kompatibel zur UHDTVAusstrahlung sein werden und Sie mit aktuellen Ultra-HD-Fernsehern auf externe Set-Top- Boxen mit H.265-Decodierung angewiesen sind. Die Ausnahme von dieser Regel sollen LGs neue UHD-TV-Modelle der Serie LA9709 sein, die den H.265-Decoder bereits eingebaut haben.

Wo bleibt der Blu-ray-Nachfolger?

Während das Thema 4K in nahezu allen Unterhaltungselektronikbereichen konkrete Formen annimmt, scheint man aufseiten der Filmvermarktung auf Blu-ray Disc den Trend zur besseren Bildqualität zu verschlafen. Im Hintergrund sind die Eckdaten aber schon festgezurrt: Die Blu-ray Disc 2.0 soll Datenträger mit rund 100 Gigabyte Speicher etablieren und den Komprimierungsstandard H.265 einsetzen. Dadurch lassen sich Kinofilme in 4K-Auflösung selbst in 3D mit höherer Bildrate speichern, als die bislang üblichen 24 Bilder pro Sekunde. HDMI 2.0 wird in neuen Blu-ray-Disc-Playern Einzug halten, es bleibt aber abzuwarten, ob bereits 2014 mit 4K-Playern und passenden 4K-Filmen gerechnet werden darf.
 
Sonys Entscheidung, 4K-Filme via Mediaplayer in den USA auf den Markt zu bringen, ist für 4K-Filmfans hierzulande nur ein schwacher Trost, denn die 4K-Box wird es wohl nicht nach Deutschland schaff en. Stattdessen setzt Sony auf die Vermarktung von „Mastered in 4K“-Filmen: Diese Versionen bieten eine bessere Abtastung und einen erweiterten Farbraum, weisen aber nur eine Full-HD-Auflösung auf. Sonys Argument: Werden 4K-Inhalte heruntergerechnet und anschließend mit dem gleichen Verfahren wieder auf 4K hochgerechnet, entsteht dennoch eine bessere Detailschärfe. Die wahrgenommene Bildschärfe unterscheidet sich in jedem Fall: Durch Kontrasttricks wird eine höhere Auflösung suggeriert. Treten Sie aber nah an den Bildschirm heran, ist der Unterschied zu echtem 4K deutlich erkennbar, denn einmal verlorene Details lassen sich nicht mehr rekonstruieren.

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