LG OLED65C97LA im Test

Dieser Testbericht erschien im HDTV Magazin 4.2019. Neue Funktionen durch aktuelle Softwareupdates (z.B. G-Sync-Support) konnten im Test nicht berücksichtigt werden.

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Preis: 3499 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 55 und 77 Zoll) • Maße: 145 × 86 × 4,7 cm • Gewicht: 34 kg • Bauweise: OLED • Auflösung: 3840 × 2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 55 – 420 Watt • Festplattenaufnahme: ja, USB (Aufnahme und Umschalten, Time-Shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: nein • Dolby Atmos: ja (intern und eARC-Weiterleitung, auch DTS-Formate) • Google Assistant • Amazon Alexa • WiSA-kompatibel • Update für Airplay-Streaming

Mit brandneuen HDMI-2.1-­Schnittstellen und umfangreichen Gaming-Funktionen ausgestattet, schickt sich LGs C9-OLED an, die Erfolgsgeschichte des letztjährigen C8 fortzuschreiben. Lesen sie mehr in unserem LG OLED65C97LA Test.

Mit brandneuen HDMI-2.1-­Schnittstellen und umfangreichen Gaming-Funktionen ausgestattet, schickt sich LGs C9-OLED an, die Erfolgsgeschichte des letztjährigen C8 fortzuschreiben.

LG unterstützt TV-Signale

Im vertrauten Homescreen lassen sich Apps flexibel aneinanderreihen und innerhalb einer zweiten Zeile werden die jeweiligen Inhalte im Vorschaufenster präsentiert. LG unterstützt die wichtigsten Plattformanbieter wie ­Amazon, Netflix, Youtube, Google, Sky, DAZN und Rakuten und auch Apple-Nutzer sollen durch das Airplay-Streaming-Update auf ihre Kosten kommen. TV-Signale lassen sich über Kabel, Satellit oder Hausantenne empfangen, das Twin-Tuner-System gestattet einen Senderwechsel bei gleichzeitiger USB-Aufzeichnung. Innerhalb von Favoritenlisten können Sie Programminhalte ansprechend neu sortieren und die Time-Shift-Funktion stellt sicher, dass Sie keinen Moment verpassen.

Bild-in-Bild-Darstellung

Wollen Sie neben einer TV- gleichzeitig eine HDMI-Quelle abbilden, können Sie auf die Bild-in-Bild-Darstellung zurückgreifen, die sogar 4K-Inhalte unterstützt. Apropos 4K: Erstmals sind in einem Fernseher gleich 4 Schnittstellen nach HDMI-2.1-Standard verbaut, sodass sich nicht nur 4K-60-Hz-, sondern auch 4K-120-Hz-HDMI-Signale anzeigen lassen. HDMI-Quellen werden vom C9 automatisch erkannt und eingerichtet, sodass Sie diese über die TV-Fernbedienung steuern können.

Die Fernbedienung erlaubt eine Mauszeigersteuerung über Handbewegungen, das praktische Scrollrad erleichtert das Navigieren im Internetbrowser und das Mikrofon dient nicht nur zur Sprachsteuerung, sondern auch zur automatischen Klangoptimierung über Testtöne

Nächste HDMI-Generation

Durch die neuen HDMI-2.1-Schnittstellen können Sie 120-Hz-Signale nicht nur in Full-HD- oder 1440p-Auflösung, sondern auch in 4K-Qualität zuspielen. Entsprechende HDMI-2.1-Quellen wurden aber erst für 2020 in Aussicht gestellt. Dank ALLM und VRR profitieren Gamer bereits jetzt von nützlichen Zusatzfunktionen, sodass der C9 automatisch in den Spielmodus wechselt, sobald ein Spiel gestartet wurde und im Zusammenspiel mit der Xbox One X eine bessere Bewegtbilddarstellung ermöglicht. Die vergleichbare PC-Freesync-Funktion wird dagegen nicht unterstützt. Unabhängig vom Eingangssignal fällt die Eingabeverzögerung im Spielmodus rekordverdächtig niedrig aus und da LG auch in diesem Bildmodus die dynamische HDR-Bildnachbearbeitung unterstützt, dürfen sich auch Gamer auf eine erstklassige Bildqualität freuen.

Einzig bei der Flächenhelligkeit und der Farblichtleistung bremst das OLED-Panel die HDR-Wiedergabe aus – die besten LED-LCDs liefern hierbei die deutlich helleren Bilder. Damit Weißlichtelemente und schwächer gesättigte Farben nicht überbetont erscheinen, können Sie die OLED-Subpixelansteuerung über die Option größte Helligkeit beeinflussen: Auf Stufe „aus“ wird die Maximalhelligkeit eingeschränkt, aber Farben und Weißlichtanteile stehen im Einklang. In höheren Stufen verstärken Sie schwächer gesättigte Details und Weißlichtelemente. Nachleuchteffekte lassen sich nicht gänzlich vermeiden, allerdings kompensiert der Fernseher die Helligkeitsdifferenzen binnen Sekunden.

Metallblenden • Rahmenbreite: ca. 0,2 cm (ca. 1 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 0,5 cm (ca. 4,7 cm mit Gehäuse) • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 3,3 cm • Standfußfläche: ca. 91 × 25,5 cm • Display drehbar: nein • Statusanzeige: LED an Unterseite • Lichtsensor: ja

Klangwelten

Der Standfuß des C9 erscheint weniger geschwungen als noch beim C8, doch der Klang der nach unten abstrahlenden Lautsprecher wird abermals nach vorn umgeleitet. Auch wenn die integrierten Lautsprecher des Fernsehers im Tieftonbereich Schwächen zeigen, ist die Klangabstimmung gelungen und über das Mikrofon der Fernbedienung sowie Testtönen lässt sich die Klangbalance automatisch optimieren. Die Lautstärkeanhebung ist nur bis Stufe 50 gleichmäßig, in höheren Stufen werden Tonsignale zunehmend komprimiert wiedergegeben. Mit der neuen AI-Klangeinstellung wurden wir im Test nicht glücklich, denn der Klang erschallte bei hohen Lautstärken zu ausgedünnt. Neben Dolby-­Digital- und TrueHD-Signalen verarbeitet der LG OLED65C97LA auch DTS-Inhalte und der Fernseher ist zu 3D-Audioinhalten kompatibel. Wollen Sie echten 3D-Raumklang genießen, können Sie die Audioinformationen über den HDMI-Eingang Nummer 2 an einen AV-Receiver oder eine Soundbar weiterleiten. Dank der neuen eARC-Funktion entsteht kein unnötiger Flaschenhals bei der Datenübertragung mehr.

Viele Anschlüsse (nach hinten) nicht für Wandmontage ausgelegt • Kunststoffblenden und Kabelkanäle nur für Standfuß (nicht für Anschlussbereich) • Länge Stromkabel nur ca. 1,5 m • Wandhalterung Maße: 30 × 20 cm • Einzelne Taste für Grundbedienung an Unterseite (langer oder kurzer Druck für Steuerung)

Bildqualität pur

LG konzentriert sich in den Bildeinstellungen Kino, Technicolor und ISF auf eine neutrale Bildwiedergabe. Dank der optimalen Schwarzdarstellung und pixelgenauen Lichterzeugung des OLED-Panels wird ein kontrastreiches Ergebnis sichergestellt und dies aus allen Blickwinkeln. Der Spielmodus liefert nun gleichwertige Bildeinstellungen, sodass die Kalibrierung einfacher als in den Vorjahren vonstattengeht. Je nach Signal und Internetleitung können Sie 4K-HDR-Qualität genießen und dies nicht nur im HLG- und HDR10-, sondern auch im Dolby-­Vision-Format. Der Dolby-Vision-­Bildmodus wurde im Detail angeglichen (OLED-Lichtvorgabe 100 statt 50), sodass die Bildeinstellung besser mit den restlichen HDR-Bildmodi harmoniert.

HDMI: 4 × (4K 120 Hz HDR) • 120 Hz: ja (UHD-Auflösung) • 1 440p: ja • CEC: ja • ARC: 1 × eARC (HDMI 2) • VRR: ja • ALLM: ja • USB: 3 × • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: nein • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-Tuner, Unicable)

Maximale Brillanz

Um Standard-HDR-Signale aufzubereiten, setzt LG abermals auf eine dynamische HDR-­Tone-Mapping-Anpassung, die zu dunkle HDR-Bereiche anhebt und einen Detailverlust in hellen Bereichen unterbindet. Dadurch erstrahlen selbst HLG-TV-Signale und HDR10-Inhalte in maximaler Brillanz, wenngleich wir uns eine mehrstufige Einstellung wünschen würden, um beispielsweise auf die Grundaufhellung Einfluss nehmen zu können. Ergänzt wird die Nachbearbeitung durch die neue AI-Helligkeits-Einstellung: Diese ist zwar nur mit HDR-Inhalten und nicht in allen Bildvoreinstellungen verfügbar, optimiert aber zielgerichtet dunkle HDR-Bildbereiche durch eine stärkere Aufhellung, sobald Sie HDR-Inhalte bei hellem Umgebungslicht betrachten. Profis können sich innerhalb der Calman-Bildkalibrierung austoben, die sogar eine Anpassung der HDR-Tone-Mapping-Grenzen erlaubt.

Defizite bei der Pixelansteuerung

Schwächen zeigt LGs OLED-­Pixelansteuerung nur in Extremsituationen: Wechsel ins Tiefschwarz können Banding- und Blockartefakte hervorrufen, auch ein leichtes Helligkeitspumpen war beim LG OLED65C97LA in solchen Ausnahmefällen erkennbar. Zudem dunkelt das Bild des OLED-TVs auch bei laufenden Videoinhalten ab, sobald zu große statische Logos im Bild auftauchen oder sich Szenen ohne Kontrastwechsel über mehrere Minuten abspielen. Diese Effekte traten trotz deaktiviertem Logo-Dimming auf, ließen sich aber teilweise durch die hellere Voreinstellungen oder die AI-Helligkeitseinstellung ausmerzen. Die Funktion AI-Bild kümmert sich um eine Nachschärfung von Konturen und ergänzt den Schärfefilter des Fernsehers, der nicht mehr als klassischer Schärferegler arbeitet, sondern den Pixelkontrast des gesamten Bildes verstärkt, was zumindest bis Stufe 20 gleichmäßig funktioniert.

Nach unten abstrahlende Lautsprecher, Klang wird über Standfuß nach vorn umgeleitet. Überzeugende Klangbalance, im Tiefton limitiert. Klangabstimmung über Mikrofon der Fernbedienung und integrierte Testtöne. 3D-Audio-Tonverarbeitung intern oder über eARC-Weiterleitung (HDMI 2)

LGs Upscaling und Schärfefilter arbeiten mit einer automatischen Artefaktglättung, was mit schwächeren 720p-Quellen gut harmoniert. Lediglich bei optimal produzierten Full-HD-Inhalten würden wir zugunsten der Konturschärfe auf den Filtereffekt gern verzichten. Über den neuen Glättungsfilter können Sie wiederum Banding-Artefakte mindern, ohne das Gesamtbild zu stark weichzuzeichnen. Wollen Sie die meisten Nachbearbeitungsprozesse deaktivieren, steht noch der gut versteckte PC-Modus zur Verfügung, der eine Quellsymbolanpassung im neu gestalteten Home-Dashboard erfordert. Bei der Zwischenbildberechnung sollten Sie Vorsicht walten lassen: Deaktivieren Sie TruMotion, sollten Sie die Einstellung echtes Kino aktivieren, um eine korrekte 24-Hz-Kinofilmwiedergabe sicherzustellen. Mit TruMotion erzeugte der Fernseher Aussetzer und Artefakte und dies selbst mit ruckelfreien TV-Signalen. Die Fehlerquote war besonders im Benutzermodus hoch, sobald der Regler für Entruckeln auf Stufe 1 oder höher eingestellt wurde. Besser machte es der C9 in der Voreinstellung „Klar“.

Die Zukunft im Wohnzimmer

LG stattet den OLED65C97LA mit moderner HDMI-2.1-Technik aus, sodass Sie einer PS5 oder Xbox Scarlett gelassener entgegen blicken können. Mit dem Alpha9-Gen2-Prozessor betreibt LG Feintuning, damit Sie Bildinhalte noch gezielter nach Ihren Wünschen darstellen können. Da der LG OLED65C97LA nur selten Schwächen offenbart und zugleich in den meisten Bereichen ganz vorn mitspielt, dürften die OLED-TVs in 55, 65 und 77 Zoll einmal mehr zu den Bestsellern des Jahres gehören.

Im Vergleich zu mattem Computerdisplay sind Spiegelungen klar erkennbar, bei seitlicher Betrachtung nehmen Spiegelungen zu. Lichtquellen erscheinen violett verfärbt. Dafür deutlich besserer Kontrasteindruck und satte Schwarzdarstellung auch bei Umgebungslicht

Einstellungen für ein natürliches Bild

  • Bildmodus: Kino/Technicolor
  • AI-Bild: Je nach Wunsch
  • OLED-Licht: Je nach Wunsch
  • Kontrast: 100
  • Helligkeit: 50
  • Schärfe: 15
  • Farbtiefe: 50
  • Farbton: 0
  • Dyn. Kontrast: Aus oder Niedrig
  • Dynamic Tone: Ein (nur HDR-Quelle)
  • Mapping
  • Super Resolution: Mittel
  • Farbumfang: Automatisch
  • Farbfilter: Aus
  • Gamma: 2.4
  • Farbtemperatur : Warm 2
  • Größte Helligkeit: Je nach Wunsch
  • Rauschunterdrückung: Aus
  • Glatte Abstufung: Niedrig
  • Schwarzwert: Niedrig
  • Echtes Kino: Ein
  • TruMotion: Klar oder Aus
  • AI-Helligkeit: Je nach Wunsch
  • Bildformat: 16:9 oder Original, Just Scan: Ein

Bildquelle:

  • Test_LG-OLED65C97LA_Bild1: © Auerbach Verlag
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Überblick der Rezensionen
Testurteil
90 %
im-test-lg-oled65c97la-2<span class="urteil"><strong>Testurteil:</strong> sehr gut</span></br> <span class="urteil"><strong>Preis/Leistung:</strong> gut</span> </br> </br> <ul><li class="tip">Highlight</li> <li class="tip">Gaming-Tipp</li></ul> </br> <strong>Vorteile:</strong> Schärfe, Kontrast, Blickwinkel, Ausleuchtung exzellent HDMI 2.1, VRR, ALLM, dynamische HDR-Bildanpassung PiP, 120-Hz-Zuspielung auch in 4K, Dolby Vision Airplay, eARC, Dolby- und DTS-Tonverarbeitung </br> </br> <strong>Nachteile:</strong> Flächenhelligkeit limitiert, Nachleuchteffekte möglich Zwischenbildberechnung mit Darstellungsfehlern Artefakte in dunklen Bildbereichen, Bild dunkelt ab Filter spiegelt, kein 3D, kein HDR10+, kein Freesync

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