Mehr deutsche Musik im Radio gefordert

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Berlin – Der Verein Deutsche Sprache (VDS) und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) haben sich für eine 40-Prozent-Quote für deutschsprachige Musik im Radio ausgesprochen.

BVMW-Präsident Mario Ohoven sagte in Berlin, ohne die Quote sei in der Musikbranche keine Chancengleichheit mehr möglich. Kleinen deutschen Musikproduzenten drohe im Ausland sonst der Verlust großer Marktanteile. Der VDS wies darauf hin, dass der Deutschanteil entgegen der Hörerwünsche im Popbereich nur noch bei 1,5 Prozent liege.
 
Liedermacher Reinhard Mey, der sich der Forderung der Verbände anschloss, sagte, es gebe eine „so bunte Palette von deutschsprachigen Künstlern“. Gespielt werde in den Sendern aber fast ausschließlich englischsprachige Musik. Junge deutsche Musiker fänden in ihrer Muttersprache kein Podium mehr. Mey betonte, an der Quote führe kein Weg vorbei, „wenn wir einen ganzen Kulturzweig und einen ganzen Wirtschaftszweig nicht an unterlassener Hilfeleistung sterben lassen wollen“.
 
Die Verbände wiesen auch darauf hin, dass die Einführung einer Quote der Musikbranche in Frankreich seit 1995 „kräftige Impulse“ verliehen habe. Im gleichen Zeitraum habe die deutsche Musikindustrie ein Viertel ihres Umsatzes eingebüßt.
 
Zugleich sprachen sich die Verbände für Deutsch als gleichberechtigte Arbeitssprache in der EU-Administration aus. Ohoven betonte, die deutsche Sprachgemeinschaft sei „die größte und wirtschaftlich stärkste in der EU“. Trotzdem erfolge aber nur ein Prozent der Außenkommunikation von EU-Behörden auf Deutsch. Das führe gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die sich Ausschreibungen erst teuer übersetzen lassen müssten, zu Benachteiligungen. [fp]

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