Bezahlt Amazon Mitarbeiter für Lob bei Twitter?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Der Internet-Riese Amazon ist nicht gerade für gute Arbeitsbedingungen bekannt. Dagegen will man bei dem digitalen Versandhandel offensichtlich vorgehen. Für positive Tweets über ihren Arbeitgeber entlohnt Amazon seine Mitarbeiter.

„Wir dürfen sehr wohl auf die Toilette gehen, wann immer wir wollen“, schreibt ein Amazon-Mitarbeiter bei Twitter. Wie die „Süddeutsche“ berichtet, handelt es sich bei dem Lob über den eigenen Arbeitgeber jedoch nicht nur um echte Begeisterung oder Loyalität. Demnach werden die Angestellten dafür entlohnt, positive Worte im sozialen Netz zu verbreiten.

So gibt es 15 Profile, die alle neben dem Vornamen den Zusatz „Amazon FC Ambassador“ tragen.  Als „Botschafter der Amazon-Versandzentren“ verbringen sie Zeit damit, vermeintliche Missstände bei dem Konzern abzustreiten und ihren Arbeitgeber zu loben. Wie die „Süddeutsche“ schreibt, hat Amazon nach eigenen Angaben bestimmte Lagermitarbeiter ausgewählt, um der Welt kund zu tun, wie die Bedingungen in den Zentren wirklich sind.
 
Für die Lobeshymnen bekommen die Amazon-Mitarbeiter einen freien Tag sowie Einkaufsgutscheine im Wert von 50 Dollar. Zudem sei ihnen ein Mittagessen spendiert worden, heißt es. Diese schreiben beispielsweise darüber, wie stolz sie sind, für Amazon zu arbeiten, wie spannend die Nachtschicht oder wie gut die Gesundheitsversorgung ist. 
 
Für Amazon hagelt es Kritik für die Entlohnung für positive Tweets. So kritisieren Arbeitsrechtler das Unternehmen immer wieder für die Arbeitsbedingungen in den Versandzentren. [PMa]

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21 Kommentare im Forum

  1. Ist in den USA. DF nutzt aber trotzdem ein amazon.de Logo als Artikelbild. Hier der Artikel der Süddeutschen: Amazon entlohnt Mitarbeiter für positive Tweets
  2. Auch das ist schon länger üblich und so machen eben Amazon, Netflix und ebay "Werbung". Weniger klassische Anzeigen, sondern Einflussnahme in Social Media ist das Zauberwort. Macht doch Putin genau so. Postings wie "Wer schaut heute im Zeitalter von Netflix noch linear?/Linear ist tot" kommen von solchen Abteilungen dieser Konzerne. Das klingt erstmal simple, aber diese Art von Bewertungen kommen scheinbar an und Journalisten-freie Seiten wie DF glauben beim Lesen dieser, einen Trend/Hype aus zu machen, trotz Millionenpublikum im Linear-TV.
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