Quick and dirty oder Nice and smooth

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Quick and dirty oder Nice and smooth, Teil 3

Das RME-Mixer-Set-up

Zuerst klicken Sie auf das Schraubenschlüssel-Symbol von Kanal 3 (Bild 1). In dem sich seitlich öffnenden Bedienfeld klicken Sie auf den Schalter „Pad“ um die Eingangsempfindlichkeit abzusenken (Bild 2) und auf den Schalter „Stereo“ (Bild 3) um die beiden Kanäle 3 und 4 zu einem Stereopaar zu verkoppeln.
 
Die Aktivierung der Felder wird mit einer roten Einfärbung bestätigt. Jetzt ist es möglich, den Eingangspegel (Bild 4) an die Empfindlichkeit der A/D-Wandler anzupassen.

Vermeiden Sie auf jeden Fall eine Übersteuerung, denn eine Anpassung können Sie später im Aufnahmeprogramm vornehmen. Die Wandlung erfolgt am Audiointerface mit 24 Bit. Aufgrund der hohen Auflösung ist es vernünftig, die Aussteuerung nur bis maximal –5 Dezibel Full Scale (dBFS) auf der Anzeige zu fahren. Dabei kann die Digichecksoftware von RME (Bild 5 und 6) hilfreich sein. Das RME Fireface UC bietet verschiedene Monitoring-Möglichkeiten an.
 
Zum einen können Sie auf der Frontseite einen Kopfhörer anschließen oder die rückseitigen analogen oder digitalen Ausgänge mit Ihrer Hi-Fi-Anlage verbinden. Dazu werden aufgrund der professionellen Anschlüsse Adapter oder Kabel mit 6,3-mm-Monoklinke auf Cinch nötig. Alternativ dazu kann auch der Kopfhörerausgang des Computers genutzt werden.

Welche Sampling-Frequenz ist sinnvoll?

Hohe Sampling-Frequenzen erweitern nicht nur prinzipbedingt den nutzbaren Frequenzbereich. Viel interessanter ist die feinere zeitliche Auflösung des Signals. Genauso von Interesse ist die Bit-Auflösung, je höher sie ist, desto mehr einzelne Spannungswerte stehen zur Rekonstruktion des analogen Signals zur Verfügung. Zusammen mit einer hohen Sampling-Frequenz multipliziert sich also die darstellbare Informationstiefe.
 
Bei sehr hochwertiger Technik kann sich daraus ein großer Vorteil für die Darstellung der räumlichen Dimensionen in einer Aufnahme ergeben, denn technisch-musikalische Impulse werden weniger verfälscht. Aber auch Aufnahmen, die in 16 Bit 44,1 kHz also dem Standard CD-Format vorliegen, können hervorragend klingen.

Sehr oft wurden diese Produktionen mit analogem Equipment durchgeführt und erst im Mastering-Prozess in das Format konvertiert. Für die Aufnahme in ein Rechnersystem ist es sinnvoll, die höchstmögliche Auflösung auszuschöpfen, wenn man weiß, dass nach der Aufnahme weitere Bearbeitungen erfolgen sollen. Wenn Sie nichts nachbearbeiten wollen, speichern Sie in dem Format (z. B. bis 24 Bit 96 kHz) in dem später gehört wird.
 
Doch warum weisen wir explizit darauf hin? Die meisten Rechner arbeiten zurzeit mit 32-Bit-Datenwörtern. Ist die Aufnahme im 32-Bit-Float-Format angelegt, ist sie dafür gut geeignet. Der Grund: Jede geringere Bit-Tiefe verlangt dem Prozessor zusätzliche Arbeitsschritte ab, bei denen bildlich betrachtet, so viele Bits ergänzt werden, bis 32 erreicht sind.

Nach der Bearbeitung durch z. B. „Klicks entfernen“, „Entrauschen“ oder „Pegelanpassung“, wird die fertige Datei nur in dem Format gespeichert, das vorher ausgewählt wurde. Im schlechtesten Fall 16 Bit – Sie verlieren somit 16 Bit an Informationen, die hinzugefügt wurden durch endliches Löschen, weil der Prozessor ein 32-Bit-Datenwort ausgibt.
 
Eine vertretbare Lösung ist das Dithering, das auch Audacity bietet. Audacity nimmt Audioformate bis 24 Bit/96 kHz an, wer höher gehen möchte und noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten sucht, dem empfehlen wir Wavelab von Steinberg.

Aufnahmeformate

Es gibt für die verlustfreien Formate WAV und AIFF verschiedene Modi. Da Speicherkapazität so günstig wie nie zuvor ist, sind die audiophilsten Aufnahmen in diesen Formaten vorzunehmen. Alle anderen Formate sind Exportformate wie Ogg, MP3 oder FLAC. Diese beanspruchen bei der Wiedergabe etwas Prozessorleistung, da sie für die Wiedergabe über einen D/A-Wandler erst wieder in einen Datenstrom gewandelt werden müssen, die der Wandler versteht. Hier haben es die beiden Formate WAV und AIFF leichter, da sie keiner so aufwendigen Decodierung/Aufbereitung bedürfen.
 
Audio mit hoher Auflösung beansprucht Speicherplatz, hier einige Werte, die der Kalkulation dienen können. Die Exportformate können drastisch Speicherplatz sparen, der zum Teil bis auf ein Zehntel des CD-Formates abnimmt. Aufgrund der verschiedenen Datenreduktionsverfahren ist eine allgemeine Kalkulation schwierig.

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