Pay-TV & Bezahl-Streaming Markt: Streaming muss teurer werden

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Streaming, Sender, Fernbedienung © Artur Marciniec - Fotolia.com
© Artur Marciniec - Fotolia.com

Angebot und Nachfrage nach Pay-TV– und bezahlten Videoinhalten entwickelt sich in Deutschland weiter positiv. Doch ein Experte mahnt an, dass die Streamingangebote viel zu günstig seien.

Im zurückliegenden Jahr 2022 sind die Umsätze aus Pay-TV und Paid-Video-on-Demand in Deutschland um rund 5 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro angewachsen. Das geht aus der jährlichen Publikation „Pay-TV und Paid-VoD in Deutschland“, die der Vaunet für das zurückliegende Jahr 2022 sowie das laufende Jahr 2023 heute in Berlin vorgestellt hat.

Für das laufende Jahr 2023 rechnet der Verband der privaten Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland mit einem weiteren Anstieg der Gesamtumsätze um rund 8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Auch die DACH-Region, Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz, bleibt auf Wachstumskurs. 2022 stiegen die Gesamtumsätze um rund 4 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro und werden 2023 voraussichtlich erstmals die 6-Milliarden-Hürde (6,3 Mrd. Euro) überspringen.

Pay-TV und Paid-VoD in Deutschland 2022-23 - Studie von Vaunet
Bild: Vaunet

Zahl der Pay-TV-Abos und SVoD-Abos gestiegen

Demnach ist die Zahl der Pay-TV-Abonnements in Deutschland im zurückliegenden Jahr 2022 auf 10,1 Millionen angestiegen (2021: 9,6 Mio.). Die AGF-lizensierten Pay-TV-Programme erreichten derweil eine durchschnittliche Monatsreichweite von 17,7 Millionen Pay-TV-Sehern. Im ersten Halbjahr 2023 waren es durchschnittlich 17,0 Millionen. Für das Jahr 2023 rechnet Vaunet mit einem leichten Anstieg der Pay-TV-Abonnements auf circa 10,3 Millionen. Die Zahl der SVoD-Abonnenten lag zum Jahresende 2022 deutschlandweit bei 19,8 Millionen und wird im laufenden Jahr laut Vaunet-Prognose mit 20,8 Millionen die 20-Millionen-Marke überschreiten.

„Die positive Marktentwicklung in für Konsumenten wie Unternehmen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt die ungebrochen hohe Attraktivität von Pay-TV-, Streaming- und Abrufangeboten“, so Frank Giersberg, Vaunet-Geschäftsführer. „Für die kommenden Jahre sehen wir weitere Wachstumsperspektiven, die allerdings maßgeblich auch von regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Zusatzbelastungen wie staatliche Investitionsvorgaben schwächen die Marktdynamik, Anreizmodelle hingegen würden positive Impulse setzen.“ Die Branche erwartet weiteren Zuwachs auch durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs, wenn sich Millionen von Haushalten mit ihrem TV-Empfang beschäftigen müssen und Direktkunde bei einer Plattform bzw. Kabelnetzbetreiber werden.

Streaming noch viel zu günstig

Während des Pressegesprächs zur Veröffentlichung des Berichts wurden auch Überlegungen laut, die Verbraucher wohl wenig erfreuen werden. So sagte Henning Nieslony, Chief Streaming Officer bei RTL Deutschland, dass Streamingangebote aktuell viel zu günstig seien, für das, was man geboten bekomme. Langfristig würden die Angebote teurer werden. Disney+ macht es aktuell vor und erhöht die Kosten für sein Premium-Angebot.

Mit Material von Vaunet

Bildquelle:

  • Vaunet Studie Pay TV SVoD 2022-23: Vaunet
  • Streaming-Fernsehen-Fernbedienung: © Artur Marciniec - Fotolia.com

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