Netflix: Basis-Abo wird komplett abgeschafft

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Netflix Streaming
Bild: freestocks on Unsplash

Es hatte sich bereits abgezeichnet: Das günstige Basis-Abo von Netflix wird nun auch für Bestandskunden abgeschafft. Wann ist es in Deutschland soweit?

Das Basis-Abo von Netflix ist bald Geschichte: Wie Netflix in seinem Quartalsbericht zum vierten Quartal 2023 erläutert, wird das Basis-Abomodell in „einigen unserer Werbe-Länder“ auslaufen. Den Anfang machen demnach Kanada und Großbritannien im zweiten Quartal 2024. Weitere Märkte sollen folgen.

Das Online-Medium Watson berichtete sogar, dass besagtes Basis-Abomodell in Deutschland schon ab dieser Woche gestrichen werden soll. Dazu findet sich im Quartalsbericht allerdings keine Information. Dass das Basis-Abo jedoch auch hierzulande nicht mehr lange verfügbar sein wird, ist sehr wahrscheinlich.

Netflix Basis-Abo fällt ab Frühjahr 2024 auch für Bestandskunden weg

Die Netflix Abo-Optionen, wie sie bis Herbst 2023 angeboten wurden. Screenshot: digitalfernsehen.de

Schließlich wurde das günstigste werbefreie Abo seit letztem Sommer in verschiedenen Ländern für Neukunden abgeschafft. Auch hierzulande vollzog Netflix die Abschaffung des Basis-Abos schleichend: Bis zum Herbst 2023 konnte man es in Deutschland zwar noch neu buchen, es wurde allerdings nicht mehr groß in der Abo-Übersicht beworben, sondern versteckte sich unter dem Button „Alle Abos anzeigen“. Zuletzt stand das Basis-Abo dann nur noch Bestandskunden zur Verfügung.

Fortan stehen Netflix-Kunden also nur noch drei Abo-Optionen zur Verfügung: Standard, Standard mit Werbung und Premium. Beide Standard-Abo-Varianten verfügen über Full HD-Bildqualität. Im Modell mit Werbung werden Werbe-Segmente im Streaming eingeschoben, zudem ist kein Download für den Offline-Gebrauch oder paralleles Streaming auf zwei Geräten möglich.

Das Standard-Abo ohne Werbung kostet 12,99 Euro, mit Werbung 4,99 Euro im Monat. Netflix Premium bietet für 17,99 Euro monatlich 4K + HDR Auflösung und bis zu vier parallele Streams. Das nun bald abgeschaffte Basis-Modell hatte für 7,99 Euro HD-Bildqualität ohne Parallel-Streams geboten.

Maßnahmen wie Werbe-Abo und Verbot von Account Sharing zahlen sich für Netflix aus

Die Abschaffung des Netflix Basis-Abos ist eine von diversen Maßnahmen, mit denen der Streaming-Riese zuletzt seinen finanziellen Kurs korrigieren wollte. Ein großer Aufreger war etwa das Verbot vom Account Sharing, also der gemeinsamen Nutzung eines Accounts über mehrere Haushalte hinweg.

Doch statt Nutzer zu verlieren, hat sich der Schritt für Netflix offenbar gelohnt: Im letzten Quartal 2023 sind laut Quartalsbericht 13 Millionen zahlende Kunden hinzugekommen und die Abonnenten-Zahl auf über 260 Millionen gestiegen. Es handelt sich laut Netflix um den bisher größten Zuwachs in einem vierten Quartal. Auch das Werbe-Abo erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Im Q4 von 2023 machte das Abomodell 40 Prozent aller Mitgliedschaften aus.

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  • Netflix Streaming: © freestocks on Unsplash

21 Kommentare im Forum

  1. Wenn so nach und nach alle Lock- und Umsteigerangebote auslaufen, weil sich die Anbieter sicher sind, die Kunden im Sack zu haben und nun machen können was sie eigentlich wollten, nämlich Kohle verdienen, dann wird es Zeit, dass der Kunde wieder spricht. Ist es nicht eine gute Zeit, Frühling Sommer, Herbst zu zeigen, es geht auch ohne Euch, kündigen und zwar "Bauernprotestartig". mal sehen wie die geldgierigen Anbieter darauf reagieren. Aber leider ist der "Deutsche" viel zu brav und geduldig, er lässt ja fast alles mit sich machen.
  2. Hat der Kunde denn schon mal gesprochen oder warum soll er es nun wieder machen? Du meinst, dass es Zeit wird zu "widersprechen".
  3. Ich kann mich an eine kurze Phase bei Premiere/Sky erinnern, da hat der Kunde mal aufgemuckt, kurzzeitig etwas bewirkt, dann "Kleingedruckenänderung" und man ließ es sich wieder gefallen. Wie gesagt, der Deutsche ist sooo geduldig und lasst fast alles mit sich machen, auch "Beutelschneiderei". Ich kenne schon den Unterschied zwischen "wieder sprechen" und "widersprechen".
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