2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen

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2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen, Teil 11

Weitere Comic-Highlights im Kino

Thor
Mit seinem Veröffentlichungstermin am 19. Mai 2011 liegt „Thor“ chronologisch noch vor „Captain America“. Bislang erweckt der nordische Donnergott mit dem ikonischen Hammer (Chris Hemsworth) den Eindruck, er sei einer Shakespeare-Vorlage entsprungen. Aufgrund seiner Arroganz wird er von Göttervater Odin (Sir Anthony Hopkins) verstoßen und muss nun sein Dasein auf der Erde fristen. Währenddessen nutzt sein intriganter Halbbruder Loki (Tom Hiddleston) die Gunst der Stunde, um die eigene Machtstellung in Asgard auszuweiten. Keneth Branagh, selbst bekennender Shakespeare-Fan und Regisseur von „Hamlet“, „Was Ihr wollt“ und „Viel Lärm um nichts“ sieht diese Vater-Sohn-Konstellation als klassisches Bühnenstück und scheint auch den Film in diese Richtung zu drängen. Die bisher veröffentlichten Szenen zeigen an den Comic angelehnte Kostüme, die trotz ihres Kitschpotenzials funktionieren. Nach „V wie Vendetta“ (2005) ist dies übrigens Natalie Portmans zweiter Comic-Film, wobei sie sich nur deshalb zu dem Projekt durchringen ließ, weil sie sich Kenneth Branagh nicht als Action-Regisseur vorstellen konnte. Die Handlung spielt übrigens kurz nach den Ereignissen aus „Iron Man 2“.
 

Captain America: The First Avenger
Der wohl umstrittenste, weil politischste Comic-Film in der kommenden Zeit dürfte die Verfilmung von Amerikas patriotischem Captain sein. Der Held mit der amerikanischen Flagge als Kostüm entstand nämlich während des Zweiten Weltkriegs und sollte als Propagandafigur den Kampfgeist der Soldaten sowie die amerikanischen Ideale im Allgemeinen stärken. Interessanterweise ist das auch genau die Handlung des kommenden Films mit Chris Evans in der Hauptrolle. Als Folge eines militärischen Experiments wird aus Steve Rogers (Evans) ein Supersoldat, der an der Front den Kriegserfolg seines Landes sichern soll. Bei einem Einsatz in Nazi-Deutschland gegen seinen Erzfeind Red Skull (Hugo Weaving) opfert er sich selbst und wird eingefroren. 60 Jahre später erwacht er aus seinem Winterschlaf und avanciert zum ersten Mitglied der Superheldentruppe „The Avengers“.

Auch wenn es aller Wahrscheinlichkeit nach ein polarisierender Kampf „Gut gegen Böse“ werden wird, kann man nie wissen, was die Produzenten noch aus dem Stoff machen. Wie die Miniserie „Civil War“ im Comic-Bereich zeigte, gibt es auch von Cap durchaus vielseitige und kritische Geschichten. Kinostart ist der 21. Juli 2011.
 

Green Lantern
Die Grüne Laterne gehört im DC-Universum zu den Science-Fiction-lastigeren Comic-Helden. Wer die Serie nicht kennt, aber dennoch intergalaktische Zukunftsfantasien mag,  wird vom Grundprinzip begeistert sein. Der Ausgangspunkt der meisten Konflikte sind mächtige Ringe, die ihren Trägern die Fähigkeit verleihen, energetische Materie beliebig zu formen. Im für 2011 angekündigten Film von „Casino Royale“-Regisseur Martin Campbell wären das z. B. die Kostüme des Superhelden Hal Jordan (Ryan Reynolds) sowie des Bösewichts Sinestro (Mark Strong). Sowohl Reynolds als auch Strong tragen Motion-Capturing-Anzüge, um die herum die grün bzw. rot leuchtende CGI-Substanz gelegt wird. Natürlich gibt es auch noch unendlich viele andere Einsatzmöglichkeiten für die Ringe wie z. B. das Formen eines Flugzeugs oder gar einer lebensechten Attrappe eines Menschen. Als einziger Erdling in der Mitarbeiterschaft der Green Lantern Corp. hat es Hal jedoch nicht leicht. Er muss sich gegen zahllose Alien-Kollegen durchsetzen, die alle mehr drauf zu haben scheinen als er. Dafür besitzt er allerdings etwas, das den anderen fehlt: Menschlichkeit – eine Fähigkeit, die ihn zum Größten unter den Grünen avancieren lassen könnte. Nach seiner Rolle als Deadpool in Marvels „X-Men Origins: Wolverine“ kann sich Ryan Reynolds als DCs „Grüne Laterne“ nun endlich auch mal als richtiger Superheld etablieren. Der bislang unbekannte Deutschlandstart wird sich wahrscheinlich in der Nähe des US-Starts Mitte Juni befinden.
 

„Superman: Man Of Steel“ und „Batman 3“
Noch mehr DC-Action gibt es von „Inception“-Schöpfer Christopher Nolan. In enger Zusammenarbeit mit Autor David S. Goyer („Batman Begins“) werkelt er intensiv an einer Story-Vorlage für die Fortsetzung von „The Dark Knight“, die dann wie üblich von Nolans Bruder Jonathan („Prestige“, „Memento“) in ein phänomenales Drehbuch verwandelt wird. Die Rolle der Produzentin übernimmt in gewohnter Manier Christopher Nolans Frau, Emma Thomas, was die Familienriege mit dem goldenen Händchen komplettiert. Worum es sich im dritten „Batman“ des Neuanlaufs dreht, ist bislang unbekannt. Gerüchteweise wird der Riddler eine wichtige Rolle spielen, doch das ist unter Berücksichtigung des nicht vorhandenen Skripts nur eine vage Vermutung. Viel interessanter ist, dass Nolan parallel dazu auch den nächsten „Superman“-Film produziert und mit David S. Goyer derzeit berät, wie ein zeitgemäßer Mann aus Stahl heute aussehen sollte. Mit solch starken Namen im Boot könnte die Sezierung des Superman-Mythos im angebrochenen 21. Jahrhundert durchaus gelingen. Doch gut Ding will Weile haben – vor 2012 brauchen wir weder mit der Fledermaus noch mit dem Inbegriff des Superheldentums zu rechnen. Darüber, ob „Superman Returns“-Darsteller Brandon Routh wieder das rote Cape umlegen wird, wurde noch nicht einmal ansatzweise debattiert, und dass, obwohl er in „Scott Pilgrim Vs. The World“ als „einzig wahrer Veganer“ mächtig mit übernatürlichen Kräften protzt.
 

Spider-Man 3-D
Lange brodelte die Gerüchteküche, was nun aus „Spider-Man“ wird, nachdem das Erfolgsgespann Sam Raimi und Tobey Maguire vom Franchise absprang. Fans brauchen sich jedoch keine Sorgen zu machen, denn bei „500 Days Of Summer“-Regisseur Marc Webb ist das Projekt in guten Händen. Im Dezember dieses Jahres sollen die Dreharbeiten beginnen, mit dem noch recht unbekannten Andrew Garfield („The Social Network“) in der Hauptrolle. Zur Story äußerte sich Webb noch nicht, deutete aber schon in einem MTV-Interview an, dass er sich die „Ultimate Spider-Man“-Comic-Serie in letzter Zeit immer häufiger als Inspiration anschaue. Der Film-Reboot würde sich in diesem Fall also auf die Neuerfindung des „Spider-Man“-Universums stützen, deutlich jüngere Protagonisten aufweisen und alle Ereignisse aus den drei Vorgängern außer Acht lassen. Voraussichtlich am 3. Juli 2012 wissen wir mehr. Wie zu erwarten, erscheint die schwindelerregende Comic-Action dann nämlich in 3-D.

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