3D-Hoffnungen 2012

0
180

3D-Hoffnungen 2012, Teil 6

Hugo Cabret

Kennen Sie Benoît Sokals Grafikadventure „Syberia“? Wenn ja, dann haben Sie bereits eine ganz gute Vorstellung von der Atmosphäre in Martin Scorseses Oscar-nominierte Kinderbuchverfilmung „Hugo Cabret“. Auch hier geht es um einen verstorbenen Uhrmacher (Jude Law), der zur Zeit der Industrialisierung an einem ganz besonderen Projekt arbeitete.
 
Seinem Sohn Hugo (Asa Butterfield) hinterließ er eine rätselhafte Nachricht, gespeichert in einer mechanischen Puppe. Den Schlüssel, mit dem der Automat aufgezogen werden kann, liefert ihm das nicht minder geheimnisvolle Mädchen Isabelle (Chloë Moretz). Das würfelt Hugos Leben zwar kräftig durcheinander, allerdings war es zuvor eigentlich auch alles andere als normal.
 
Als illegaler Untermieter lebt er nämlich in den Zwischenräumen des Pariser Hauptbahnhofs und kümmert sich kontinuierlich um die Genauigkeit der Bahnhofsuhren. Regie-Altmeister Martin Scorsese begibt sich mit diesem Film nicht nur erstmals in das Genre des Familienfilms, sondern feiert damit auch sein großes 3D-Debüt. War er zuvor einer der bekanntesten Verfechter der Bluray-Technologie, bewies er erneut sein Faible für neue, filmbezogene Techniken und gewann damit sogar für die Regie einen Golden Globe.

3D-Schnitt

Auch Cutterin Thelma Schoonmaker, die den meisten Scorsese-Werken mit ihrem Schnitt die besondere Note verleiht, freut sich über die dreidimensionale Tiefe, da sie dem Regisseur eine völlig neue Ausdrucksform in die Hand gibt. Sie selbst schneidet den Film nach wie vor in 2D, weil die stereoskopische Ansicht auf Dauer zu anstrengend für ihre Augen wäre.
 
Angesichts der zwölf Schnittversionen, die sie mindestens von jedem Film anfertigt, und der stundenlangen Frimelei ist das auch absolut nachvollziehbar. So wirkt sich die zusätzliche Dimension hauptsächlich auf ihre Schnitttechnik aus. Beispielsweise vermeidet sie abrupte Cuts, die von einer Panoramaeinstellung zu einer Nahaufnahme führen würden.
 
Die Diskrepanz zwischen den Tiefenspannen der 3D-Aufnahmen wäre hier so groß, dass es zu optischen Irritationen beim Publikum kommen würde. Daher gilt es, Vorsicht walten zu lassen, um den größten Sehkomfort zu garantieren. Mit seinen hellen, recht farbenfrohen Bildern dürfte „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ auch eine Entdeckung für jeden 3D-Fan sein, und das relativ zeitnah ab dem 9. Februar im Kino.

Trailer zu „Hugo Cabret“:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Kommentare im Forum