Clint Eastwood

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Clint Eastwood, Teil 8

Aus Liebe zur Musik

Die zweite große Passion im Leben von Clint Eastwood ist neben dem Kino ganz sicherlich die Musik. Angefangen in der Kindheit, als seine Mutter ihn mit dem musikalischen Virus von Jazz und Blues infizierte, erhielt er sich diese Leidenschaft bis zum heutigen Tage und frönt dem Klavierspiel wann immer er kann. Mit 16 Jahren sah er die Jazz-Legende Charlie Parker live auf der Bühne, ein Schlüsselerlebnis, das ihn begeisterte und prägte. Über 40 Jahre später setzte er ihm mit seinem Dokumentarfilm „Bird“ ein filmisches Denkmal. Anfang der sechziger Jahre versuchte er sich als singender Cowboy auf Schallplatte, doch blieb dies lediglich eine Episode, ohne durchschlagenden Erfolg.
 

Seine eigentliche Bestimmung als Musiker fand er dann – wie sollte es auch anders sein – durch seine eigenen Filme. Erste Themen und Motive erklangen bereits in „Erbarmungslos“ oder „Die Brücken am Fluss“, aber besonders die eingängigen Scores, die er für „Mystic River“, „Million Dollar Baby“ oder „Flags Of Our Fathers“ komponierte, haben im wahrsten Sinne des Wortes „aufhorchen“ lassen und seinem ohnehin beeindruckenden Lebenswerk eine weitere interessante Facette beschert. Genau wie in seinem ureigensten Metier (also der Welt der Bilder) findet er hier eine ganz eigene Ton-Sprache, die die Geschichten wirksam unterstreichen und verstärken. Mit meist unaufdringlichen Piano- und Streicher-Arrangements und fast hypnotisch wiederkehrenden Hauptmotiven formt er die Grundstimmung der Geschichten von Anfang an, setzt ganz bewusst Akzente in Schlüsselszenen und nimmt den Zuschauer (respektive Zuhörer) mit auf eine virtuos durchkomponierte emotionale Reise.   
 

Seine unverkennbare Handschrift wird um die so wichtige musikalische Ebene bereichert, was die Filme noch mehr zu einem gefühlten Stück Eastwood werden lässt.

Eastwood auf Blu-ray

  • Zwei glorreiche Halunken (1966)
  • Agenten sterben einsam (1968)
  • Stoßtrupp Gold (1970)
  • Dirty Harry (1971)
  • Callahan (1973)
  • Der Unerbittliche (1976)
  • Dirty Harry kommt zurück (1983)
  • Pale Rider (1985)
  • Dirty Harry – Das Todesspiel(1988)
  • Erbarmungslos (1992)
  • In The Line Of Fire (1993)
  • Absolute Power (1997)
  • Space Cowboys (2000)
  • Mystic River (2003)
  • Million Dollar Baby (2004)
  • Flags Of Our Fathers (2006)
  • Letters from Iwo Jima (2006)
  • Gran Torino (2008)
  • Der fremde Sohn (2008)
  • Invictus (2009)

Eastwood privat

Geboren: 31. Mai 1930 in San Francisco

Geburtsname: Clinton Eastwood Jr.

Schaffenszeit: Kam im Alter von 25 Jahren zum Film. Nach über 55 Jahren im Filmgeschäft ist er der am längsten aktive Schauspieler/ Regisseur Hollywoods. Walt Cowalski in „Gran Torino“ (2008) war seine vorerst letzte Arbeit vor der Kamera. Danach kündigte Eastwood an, dass er nur noch auf dem Regie-Stuhl sitzen werde.

Oscar®-Gewinner: 1993 – Beste Regie und bester Film für „Erbarmungslos“, 2005 – beste Regie und bester Film für „Million Dollar Baby“.

Oscar®-Nominierungen: für seine Regiearbeit an „Letters From Iwo Jima“ (2006) und „Mystic River“ (2003), sowie in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ in „Million Dollar Baby“ (2004), und Erbarmungslos (1992)

Regie-Trademarks: Arbeitet gerne mit Lichteinfall und den daraus resultierenden Schatten.

Behandelt die Schauspieler so, wie er selbst gerne behandelt werden möchte. Erwartet im Gegenzug aber auch, dass die Darsteller vorbereitet ans Set kommen – Fast alle Takes gelingen beim ersten Mal. Von Testscreenings vor dem Kinostart hält der 80jährige nach wie vor nichts, da ihn die Massenkompatibilität seiner Filme nur an zweiter Stelle interessiert

Clint, der Gesundheitsfanatiker: Obwohl er in vielen Filmen raucht, ist er im wahren Leben Nichtraucher, ernährt sich gesund und widmet sich seiner täglichen Meditation.

Sport: bis 2002 Hobbygolfer

Die Eastwood-Familie: Von fünf verschiedenen Frauen hat er insgesamt sieben Kinder, die heute allesamt in der Filmbranche arbeiten. Selbst die 13-jährige Tochter, Morgan Eastwood, tauchte kurz in „Million Dollar Baby“ und „Der fremde Sohn“ auf. Seit 1996 ist er glücklich mit seiner zweiten Ehefrau Dina Eastwood verheiratet.

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