Die Burton-Galerie

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Die Burton-Galerie, Teil 5

Weihnachtshorror

Tim Burtons Stop-Motion-Film „The Nightmare Before Christmas“ gehört heute zu den Klassikern, die aus dem Vorweihnachtsprogramm nicht mehr wegzudenken sind. Wenn Halloween- König Jack Skellington die Vorzüge des Weihnachtsfests in seine triste Horrorstadt bringen möchte, ohne das Konzept vollends zu verstehen, bleibt kein Auge trocken. Aus Burtons dreiseitigem Gedicht entwickelten Michael McDowell und Caroline Thompson die Geschichte zu dem außergewöhnlichen Trick-Musical, in dem Danny Elfman sogar seine Gesangsstimme mit einbrachte. Die charakterlichen und visuellen Figurenentwürfe stammen aus Burtons Feder, ebenso übernahm er die Produzentenrolle. Da er zu der Zeit allerdings an „Batmans Rückkehr“ werkelte, musste er die Regie an Henry Selick („Coraline“) abgeben. Auf der Blu-ray gibt es übrigens auch seine ersten Filme „Vincent“ und „Frankenweenie“ sowie das von Christopher Lee vorgetragene Originalgedicht zu sehen.
 
Obwohl die Hommage an den „schlechtesten Regisseur der Welt“ mehr in der Realität verankert ist als alle bisherigen fantastischen Stoffe Burtons, kommen in „Ed Wood“ (1994) dennoch unheimlich freakige Charaktere vor. Allen voran steht Wood (Johnny Depp) persönlich, der es liebt, Frauenkleider zu tragen und Billigfilme zu drehen. Zu seinem bunt zusammengewürfelten Stab gehört der drogensüchtige und von Hollywood ausrangierte Vampirdarsteller Béla Lugosi, der in Woods Kultklassiker „Plan 9 From Outer Space“ (1959) sein Comeback feiern sollte. Entsprechend dem Thema erzielte die schräge Schwarz-Weiß-Biografie kaum kommerzielle Erfolge. Dafür erntete der Film massiv positive Kritiken, insbesondere auch für die darstellerische Leistung Martin Landaus als Randexistenz Lugosi, für die er einen Oscar erhielt. Ed Woods Jr. Lebenswerk im Hinterkopf, begab sich Burton mit „Mars Attacks!“ noch viel weiter in die Sparte der Science-Fiction-BMovies. Der stargespickte Film basierte auf einer beliebten Trading-Card-Reihe, war jedoch auf solch kreative Weise geschmacklos, dass er erfolglos in der Schublade vergangener Kultklassiker landete.

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