Die größten Klassiker aller Zeiten auf Blu-ray

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Die größten Klassiker aller Zeiten auf Blu-ray, Teil 7

Holger Meinel – Im Namen der Brillanz

Das in Halle/Saale ansässige Postproduktionsstudio Digital Images zeichnete bereits für hochgradige Kinowelt-Produktionen auf Blu-ray wie „Der Fuchs und das Mädchen“ oder „Leon, der Profi“ verantwortlich. Zum Spezialgebiet gehört unter anderem die fachgerechte Überarbeitung klassischer Filme. Wir befragten Holger Meinel, Geschäftsführer von Digim, über die Scan- und Bearbeitungsprozesse.
 
Herr Meinel, warum ist es grundsätzlich besser, einen Analogfilm in 4K (4 000 Pixel pro Zeile) einzuscannen, um dann letzten Endes ein 2K-Produkt (Full-HD bzw. mit 2 000 Pixeln in der Horizontalen) zu erhalten?
Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass durch einen 4K-Scan und die darauf folgende Down Conversion zu 2K eine bessere Qualität erzielt wird, indem zwar die Auflösung dementsprechend geringer ist, aber die Detailschärfe weitestgehend erhalten bleibt. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit HD-Programmen, die zu SD down converted werden und dann im Vergleich zu einer SD-Produktion eine bessere Qualität darstellen. Aus wirtschaftlicher Sicht muss man aber darauf hinweisen, dass 4K-Abtastungen teurer sind, da eine 4K-Abtastung im Verhältnis zu einer 2K-Abtastung nicht eine doppelte, sondern eine vierfache Datenmenge bedeutet.
 

Das Scannen ist aber nur der erste Schritt einer langen Produktionskette …
Für Digital Images liegt gleichermaßen auch der Schwerpunkt im Bereich der digitalen Nachbearbeitung wie z. B. der Beseitigung von analogen Fehlern wie Laufschrammen, erhöhtem Filmkorn, Schichtverletzungen und Tilgung von Audioknistern, Klicks, Rauschen und Ähnlichem.
 
Sind mit dem digitalen Verfahren auch partielle Farbanpassungen möglich?
Ja, durch die sekundäre Farbkorrektur können partielle Farbanpassungen realisiert werden. Im Gegensatz zur primären Farbkorrektur, bei der das Gesamtbild verändert wird, kann man bei der sekundären Farbkorrektur einzelne Farbflächen verändern.
So wäre es z. B. mittels dem „Da Vinci“ (eine Farbkorrektursuite, Anm. d. Red.) möglich, einen roten Ball zu markieren und dann mit jeder beliebigen Farbe zu ersetzen.
 

Können Sie uns ein wenig über 7.1-Abmischung erzählen? Wie läuft so etwas im Groben ab?
Der Aufwand und die entsprechende Herangehensweise werden durch das zur Verfügung stehende Ausgangsmaterial bestimmt. Im Idealfall sind die Musik- und Effektspuren getrennt von den Dialogen vorhanden, sodass man alles neu mischen und im Panorama und Raum neu und frei platzieren kann. Dabei hat man den Vorteil, dass die Kanaltrennung ähnlich hoch wie bei einer neuen Produktion ist.
 
Bei älteren Filmen und dem damit oft nicht vorhandenen idealen Ausgangsmaterial ist diese Vorgehensweise nicht möglich, da die einzelnen Audiospuren meist nicht mehr verfügbar sind. In diesem Fall steht man vor der Aufgabe, die Dialoge von der Musik und den Effekten so weit es möglich ist zu trennen (durch Schnitt, Filtering etc.). Mitunter kann es auch passieren, dass wir Musiken oder Effekte nachgestalten müssen, da eventuell kleine Passagen „verloren“ gehen bzw. durch überlagerte Dialoge nicht einzeln verfügbar werden. Auch hier gilt die Regel, dass selbstverständlich eine Anpassung an das originale Klangbild erfolgen muss. Wenn diese Arbeiten erledigt sind, wird alles zu einem homogenen und zum Bild stimmigen 7.1-Sound gemischt.
 
 
Vielen Dank für das Gespräch.
 

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